Bart Geschrieben 23. Februar 2006 report Geschrieben 23. Februar 2006 Ergänzen wir das Beispiel wie folgt: Der Spielleiter beschreibt einen lauen Frühlingstag in Alba. Die Vögel zwitschern, ein Bach plätschert in der Nähe, kein Blatt bewegt sich im Wind. In der Entfernung ist eine Buschreihe zu erkennen. Ein Spieler sagt an, dass seine Spielfigur die Buschreihe in den Augen behält. Er erkennt, dass ein (1) Busch in Bewegung ist. Der Spieler bestimmt, dass seine Spielfigur vermutet, dass ein Räuber im Busch hockt. An welcher Stelle würdet ihr hier einen EW:Wahrnehmung unterbringen? Würdet ihr allen Ernstes dem Spieler verbieten, den Rückschluss auf den Räuber zu ziehen, wenn ein EW:Wahrnehmung scheitert? Oder habe ich das einfach falsch verstanden? Norgel Das ist doch ganz einfach: Entweder der Busch bewegt sich so stark, dass jeder Depp erkennt, dass er sich bewegt. Dann ist gar nichts notwendig. Ich muss ja auch nicht auf Wahrnehmung würfeln, um zu bemerken, dass der Gegner vor mir ein Schwert in der Hand hat. Wenn die Bewegung aber eben nur von aufmerksamen Figuren bemerkt werden kann, weil sie sehr gering ist, muss die Wahrnehmung einspringen. Egal ob jemand draufstarrt oder nicht. Die richtige Antwort des Spielleiters in dieser Situation auf die Frage, ob sich etwas bewegt wäre nämlich ohne erfolgreichen EW:Wahrnehmung : "Dir fällt keine ungewöhnliche Bewegung auf." Dabei liegt der Schwerpunkt auf "ungewöhnlich". Denn der Charakter mag ja noch eine leichte Blätterbewegung erkennen, aber ohne Wahrnehmung zieht er nie den Rückschluss auf eine mögliche Gefahr oder sonstiges. Er nimmt es als Normalzustand an. Dazwischen kann man auch noch einen EW:Wahrnehmung mit Bonus würfeln lassen, wenn die Bewegung stärker ist, aber normalerweise beim Anschauen nicht auffällt. Und das muss der Spielleiter bestimmen. Du musst mal anfangen zwischen Spielerwissen und Charakterwissen zu unterscheiden. Du als erfahrener Spieler vermutest vielleicht hinter jedem Busch eine Gefahr. Eben weil dein Spielleiter diesmal sowas beschrieben hat. Deine Figur tut es aber eben nicht immer, sondern nur, wenn sie etwas wahrgenommen hat. Das ist ein Spielmechanismus. Die Grenzen dabei sind allerdings auch fließend.Wenn die Spieler anfangen Fragen zum Analaysieren zu stellen, kann ich mich dem als Spielleiter nicht wirklich entziehen. Wahrnehmeung ist da eher ein Rettungswurf, um auf Dinge aufmerksam zu machen, die ggf. auch mit aufmerksamen Zuhören und Analysieren herausgefunden werden können. Wie gesagt ist ja auch "Sehen" m.W.n. der WW gegen Tarnen und nicht "Wahrnehmung". Wenn ein Spieler meint er schaut einfach mal in die Umgebung und will wissen ob irgendwas auffällig ist, kann er gegen einen getarnten Scharfschützen ein WW:Sehen würfeln. Ist der Wurf geringer als der Tarnenwurf sieht er den Schützen nicht direkt. Allerdings lasse ich jetzt auch einen Wurf auf Wahrnehmung zu, um dem Spieler indirekt auf den Schützen aufmerksam zu machen, falls der EW gelingt (schließlich schaut er in die Richtung). Dies könnte der sich bewegende Busch ohne Windeinfluss sein in dem wahrscheinlich ein Menschgroßes Wesen hockt. Wenn mich ein Spieler aber bereits vor dem WW:Sehen fragt, wie das Wetter ist und ich ihm sage dass es ein klarer windstiller Sommertag ist und er mich weiterhin fragt, ob er verdächtige Bewegungen ausmachen kann, will ich ihn bei einem gelungenen EW:Sehen nicht anlügen und den wackelnden Busch verleugnen. Allerdings müsste der Charakter daraufhin natürlich zum Busch rennen, um Näheres auszumachen (könnte ja auch nur ein Fuchsbau sein).
Einskaldir Geschrieben 23. Februar 2006 report Geschrieben 23. Februar 2006 Okay. Mit dem WW hast du Recht. Also sagen wir es so: Wenn hinter dem Buch ein Getarnter sitzt und mein Spieler wollte sich unbedingt auf diesen Buch konzentrieren, fällt ihm der Getarnte auf, wenn sein WW:Sehen erfolgreich war. Auch ohne Wahrnehmung. Warum auch immer er sich jetzt genau diesen Busch ansehen wollte... Schaut er einfach in die Waldlandschaft, fällt ihm am Busch nur etwas Besonderes auf, wenn er wahrgenommen hat. Sollte mit der Bewegung des Busches etwas zu tun haben, was kein Getarnter ist, fällt ihm trotz Sehens nicht auf.
Bart Geschrieben 23. Februar 2006 report Geschrieben 23. Februar 2006 Okay. Mit dem WW hast du Recht. Also sagen wir es so: Wenn hinter dem Buch ein Getarnter sitzt und mein Spieler wollte sich unbedingt auf diesen Buch konzentrieren, fällt ihm der Getarnte auf, wenn sein WW:Sehen erfolgreich war. Auch ohne Wahrnehmung. Warum auch immer er sich jetzt genau diesen Busch ansehen wollte... Schaut er einfach in die Waldlandschaft, fällt ihm am Busch nur etwas Besonderes auf, wenn er wahrgenommen hat. Sollte mit der Bewegung des Busches etwas zu tun haben, was kein Getarnter ist, fällt ihm trotz Sehens nicht auf. Fraglich, ob das mit den Regeln übereinstimmt.Eine Wache, die die Umgebung mit dem Auge inspiziert, hätte den WW:Sehen gegen einen Getarnten und müsste auch nicht den Busch oder den Baum gezielt anschauen, hinter dem ein Heckenschütze lauert. Allerdings würde ich als Spielleiter dauerhaft paranoides Verhalten einer Figur/eines Spielers sanktionieren und den "Aufpasser" ständig mit ganz verdächtigen Lapalien nerven oder irgendwann schlichtweg ignorieren.
Einskaldir Geschrieben 23. Februar 2006 report Geschrieben 23. Februar 2006 Okay. Mit dem WW hast du Recht. Also sagen wir es so: Wenn hinter dem Buch ein Getarnter sitzt und mein Spieler wollte sich unbedingt auf diesen Buch konzentrieren, fällt ihm der Getarnte auf, wenn sein WW:Sehen erfolgreich war. Auch ohne Wahrnehmung. Warum auch immer er sich jetzt genau diesen Busch ansehen wollte... Schaut er einfach in die Waldlandschaft, fällt ihm am Busch nur etwas Besonderes auf, wenn er wahrgenommen hat. Sollte mit der Bewegung des Busches etwas zu tun haben, was kein Getarnter ist, fällt ihm trotz Sehens nicht auf. Allerdings würde ich als Spielleiter dauerhaft paranoides Verhalten einer Figur/eines Spielers sanktionieren und den "Aufpasser" ständig mit ganz verdächtigen Lapalien nerven oder irgendwann schlichtweg ignorieren. So sehe ich das auch. Und Zeit würde es auch kosten. Und Aufmerksamkeit auf andere Dinge, die gerade nicht in seinem Blickfeld sind. Jemand, der meint in einer Stadt ständig die Hausdächer beobachten zu müssen, wird schnell mal Opfer eines Taschendiebes...
Bart Geschrieben 23. Februar 2006 report Geschrieben 23. Februar 2006 Jemand, der meint in einer Stadt ständig die Hausdächer beobachten zu müssen, wird schnell mal Opfer eines Taschendiebes...
Einskaldir Geschrieben 23. Februar 2006 report Geschrieben 23. Februar 2006 Ergänzen wir das Beispiel wie folgt: Der Spielleiter beschreibt einen lauen Frühlingstag in Alba. Die Vögel zwitschern, ein Bach plätschert in der Nähe, kein Blatt bewegt sich im Wind. In der Entfernung ist eine Buschreihe zu erkennen. Ein Spieler sagt an, dass seine Spielfigur die Buschreihe in den Augen behält. Er erkennt, dass ein (1) Busch in Bewegung ist. Der Spieler bestimmt, dass seine Spielfigur vermutet, dass ein Räuber im Busch hockt. An welcher Stelle würdet ihr hier einen EW:Wahrnehmung unterbringen? Würdet ihr allen Ernstes dem Spieler verbieten, den Rückschluss auf den Räuber zu ziehen, wenn ein EW:Wahrnehmung scheitert? Oder habe ich das einfach falsch verstanden? Norgel Um also nach Barts Einwand nochmal auf dein Beispiel zu kommen. Wenn dein Spieler wachsam die Büsche/Umgebung beobachtet (mit allen Konsequenzen dieser Wachsamkeit) hat er gegen einen Getarnten einen WW:Sehen. Ist kein Getarnter der Grund, sondern etwas anderes Unnatürliches, fällt ihm gar nichts auf. Schließlich schließt er ja auch bei gelungenem EW:Sehen nicht von einer ungewöhnlichen Bewegung auf den Räuber, sondern er sieht ihn selbst, weil er schlecht getarnt ist. Die Bewegung des Busches war dafür völlig unerheblich. Läuft er, wie sonst auch, normal durch die Landschaft, fällt ihm gar nichts auf. Selbst wenn sich ein Busch in der Windstille bewegt. Er zieht dann keine entsprechenden Rückschlüsse auf eine Gefahr (siehe meine Ausführung oben)
Akeem al Harun Geschrieben 26. Februar 2006 report Geschrieben 26. Februar 2006 Ergänzen wir das Beispiel wie folgt: Der Spielleiter beschreibt einen lauen Frühlingstag in Alba. Die Vögel zwitschern, ein Bach plätschert in der Nähe, kein Blatt bewegt sich im Wind. In der Entfernung ist eine Buschreihe zu erkennen. Ein Spieler sagt an, dass seine Spielfigur die Buschreihe in den Augen behält. Er erkennt, dass ein (1) Busch in Bewegung ist. Der Spieler bestimmt, dass seine Spielfigur vermutet, dass ein Räuber im Busch hockt. An welcher Stelle würdet ihr hier einen EW:Wahrnehmung unterbringen? Würdet ihr allen Ernstes dem Spieler verbieten, den Rückschluss auf den Räuber zu ziehen, wenn ein EW:Wahrnehmung scheitert? Oder habe ich das einfach falsch verstanden? Norgel Meines Erachtens muss erst mal bemerkt werden, dass es überhaupt windstill ist. In dem Moment, wo der Spielleiter ohne weitere Erfolgswürfe beschreibt, dass es Windstill ist, hat er bereits einen Teil dessen, was es zu erkennen gibt, vorweggenommen. Windstille bemerkt man meist nicht einfach so, sondern zum Beispiel nur, wenn man selbst still steht und darauf achtet. Ohne gelungenen EW:Wahrnehmung, mag er vielleicht einen Busch erkennen, der sich wiegt, aber nur mit erfolgreicher Wahrnehmung stellt er fest, dass es windstill ist und der Busch sich trotzdem bewegt. Viele Grüße Harry
McFloyd Geschrieben 1. März 2006 report Geschrieben 1. März 2006 Also ich benutze Wahrnehmung ungefähr so: Wenn jemand einen Baum betrachtet der hin und her wiegt fällt ihm nichts besonderes auf (EW:Wahrnehmung nicht geglückt), aber jemand besonders Aufmerksamen (gelungener EW.Wahrnehmung) würde auffallen, dass es windstill ist und dieser Baum nicht vom Wind bewegt wird. Zwischen dem Sehen und dem Verstehen/Warnehmen des Baumes besteht meiner Meinung nach ein Unterschied, also würde ich das nicht einfach addieren. Wenn ein Spieler aber ohne die Fertigkeit, also nur durch die Schilderung des SLs, bemerkt, dass es windstill ist und der Baum sich bewegt würde ich das auch gelten lassen. Aber als SL würde ich nicht alle Bäume beschreiben die im Wind wackeln *immer noch da sitz und Bäume beschreib* EDIT sagt, dass man mein (geniales und anschauliches) Beispiel sich auch auf das mit den Büschen übertragen lässt. Ich schließe mich meinen Vorredern an: Mit Sehen allein lassen sich keine Rückschlüsse ziehen!
Malódian Mondkatze Geschrieben 23. März 2006 report Geschrieben 23. März 2006 Entschuldigt, aber man könnte den Eindruck gewinnen, dass die Beschreibung der Fertigkeit nicht gelesen wurde. Antalus sei hier als Ausnahme genannt. Der Einsatz der Sinnesfertigkeiten entscheidet ausschließlich darüber, ob ein Reiz überhaupt aufgenommen werden kann. Hört der Abenteurer einen leisen Schrei, sieht der Abenteurer eine weit entfernte Person usw? Damit sind keinerlei Deutungen über die Ursache oder den Sinn verknüpft. Der Spielleiter darf also nach erfolgreichem Einsatz dieser Sinnesfertigkeiten keinerlei weitergehende Informationen geben. Für Deutungen und Schlussfolgerungen ist nun Wahrnehmung zuständig. Wie die Beschreibung sagt, ist logisches Denken ein Teil dieser Fertigkeit. Mit Wahrnehmung kann der Abenteurer also aus völlig alltäglichen und unverfänglichen Situationen auf einen besonderen Hintergrund schließen, beispielsweise einen Hinterhalt. Verlässt sich der Abenteurer aber allein auf seine Sinnesfertigkeiten, dann erhält er in diesem Fall überhaupt keine Informationen, da es sich eben um alltägliche Situationen handelt, die er für normal erachtet. Auf keinen Fall ist daher irgendeine Form von Bonus durch Wahrnehmung auf die Sinnesfertigkeiten anzurechnen. Grüße Prados Salut, ich stimme Prados zu. Was die Regel betrifft. Und will gar keine weiteren Beispiele einführen. Aber ich frage mich eine Sache: wenn der Abenteurer nur mit Wahrnehmung seine (möglicherweise lebensrettenden) Schlußfolgerungen ziehen kann, warum ist dann Wahrnehmung auf +8 begrenzt? Das heißt doch, daß der Abenteurer nie mehr als eine 45%-Chance haben kann, die lauernde 'Schweinerei' zu bemerken... Also irgendwie finde ich das nicht fair - egal ob 'automatisch' gewürfelt wird, der SL das macht, verdeckt oder offen... Vielleicht sollte man den Skill wirklich nur als Rettungswurf á la 6. Sinn verwenden? Und auf alles andere die Sinne, modifiziert mit einer 'passenden' Fertigkeit. Soll heißen: wer Tarnen beherrscht, wird auch einen Getarnten viel leichter entdecken, als ein Anfänger in dem Metier. Ich würde das als SL zulassen (allerdings ohne Tabelle, nur mit dem gesunden Menschenverstand berechnet ) Grüße, Malódian
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