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[Abenteuer]"Auf der Reise- von Nord und Ost"


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Was Mergronn denkt, sieht man ihm nicht an, auch wenn er irritiert oder verärgert die Brauen zusammenzieht.

"Das sind ja sehr seltsame Vorgänge, und sie werden immer seltsamer. Hm... ich möchte fast wetten, daß die Kiste nicht mehr enthält, was sie enthielt, oder die bisherigen Berichte über Rose´ Cleverness sind extrem übertrieben.

Meagan, wärt Ihr so freundlich und würdet uns noch einmal erzählen, wo der Überfall auf Euch stattgefunden hat, wann, was für Gestalten es waren und ob etwas gestohlen wurde oder abhandengekommen ist?"

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Auch Thorge, der dem Wortwechsel zwischen Mergronn und Dylan mit einiger Spannung gelauscht hat, blickt überrascht auf, als Gwynned dem Hauptmann über den Fund der Kiste Bericht erstattet. Scheinbar teilt er Mergronns Einschätzung, dass sich ein gerissener Dieb wie Owen Rose wohl nicht durch ein paar Wachleute wird davon abhalten lassen, die Früchte seiner Schurkereien zu ernten. Deshalb nickt er nur stumm, als Mergronn seine diesbezüglche Vermutung äußert.

 

Nach kurzem Zögern zieht er sich ebenfalls einen Strohballen heran und lässt sich - Rowenna im Arm - neben Mergronn nieder, greift sich ein Stück Brot und einen Kanten Käse, den er kurzerhand mit seinem Langdolch in große Stücke schneidet, die er an die Anwesenden verteilt. Dann wendet er seine Aufmerksamkeit ebenfalls Meagan zu, um ihrer Erzählung zu lauschen.

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Als sich nun nach der überraschenden Unterbrechung nahezu alle setzen und eine erwartungsvolle Ruhe eingekehrt ist, setzt sich auch Meagan auf einen Strohballen, und, deutlich unsicher, was man erwartet, beginnt sie ihren Bericht.

 

"Nun, dieser äußerst freundliche junge Mann hier", sie weist auf Dylan, der ihr zunickt, "hat mir gestern geholfen, meinen Stand hier vorzubereiten.

Bei Einbruch der Dämmerung, es war wohl in etwa die sechste Stunde vorbei, schlossen wir den Verschlag zu und er geleitete mich ein Stück Richtung Südtor. Dann verabschiedeten wir uns voneinander, er wollte ja weiter..." Meagan, deren Wangen sich gerötet haben beim Erzählen, macht eine kleine Pause und fährt dann fort,"... und ich ging zu meinem Haus, draußen, gleich vor der Stadt.

 

Aber dort, im nunmehr Dunkeln, lungerten ein paar Kerle herum...ich dachte, na, die gehören zum fahrenden Volk, was ja auch draußen seine Wagen aufgeschlagen hat, oder sie waren bei den...`Mädchen´da draußen, na, auf jeden Fall, wie ich an Ihnen vorbei geh und grüße natürlich, da packt mich schon Einer und bäng, hat ich was auf den Kopf bekommen, dass mir schwindelig wurde und meine Knie weich wurden..."

die alte Dame erzittert nachträglich und ihr Gesicht wird blass bei der Erinnerung,

 

"als sie weg waren, da hab ich nach ner Weile mich getraut, um Hilfe zu rufen und wirklich hörte mich meine Nachbarin, die fuhr mich alsgleich mit dem Wagen hoch in die Stadt zum Medicus...und später, als ich wach wurde, ach, ich dachte, was soll nun werden mit meinen Kräutern, vieles ist frisch und wird verderben, das kann doch nicht sein, dass man es wegwerfen muss nachher, welch eine Verschwendung...also hab ich mich getraut und eine Nachricht an Herrn Dylan gesandt und tatsächlich, mitten in der Nacht kam er selber vorbei und sprach mir Mut zu und zeigte seine ganze Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, gleich wieder heute früh war er schon vor mir am Stand, welch ein gutes Herz!..."

 

Meagan´s Augen zeigen Tränen der Aufregung und Rührung und sie nickt Dylan dankbar zu und wischt sich mit dem Arm über die Augen, dann blickt sie, erinnert an die augenblickliche Situation, zum Hauptmann hoch.

"War es das? Ich hoffe, ich konnte helfen, aber ich glaub ja nicht, dass das ein Plan war oder der Owen Rose, von dem man schonmal hört...oh, dankeschön!",

damit ergreift sie den Becher Milch, den ihr Ena, die ganze Zeit schon mit großen erschrockenen Augen und offenem Mund neben ihr stehend hinhält.

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Während Maegans Bericht beobachtet Mergronn die Gesichter ihrer Zuhörer. Bei der Erwähnung des eigentlichen Angriffs ziehen Gewitterwolken über sein Gesicht; als sie von Dylans Hilfsbereitschaft erzählt, schaut Mergronn ihn mit unergründlichen Gesichtsausdruck mehrere lange Sekunden an, richtet seinen Blick dann wieder auf Meagan.

Als sie geendet hat, schüttelt er den Kopf. "Was für feige Gesellen! Einen bewaffneten Zwergen bestehlen zu wollen, zeugt selbst bei solch verdorbenen Gestalten von etwas Mut, doch eine Frau niederzuschlagen..." Erneut schüttelt er mit fast verzweifeltem Gesichtsausdruck den Kopf.

Jeweils wartend, bis Meagan eine Antwort gegeben hat, stellt er dann einige Fragen:

"Sagt, gute Meagan, könnt Ihr diese verdammungswürdigen Menschen beschreiben? Wie viele waren es? Und ist Euch etwas gestohlen worden? Habt Ihr irgend eine Idee, wieso sie Euch angegriffen haben?"

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Thorge hat sich während Meagans Erzählung aus Rowennas Armen gelöst und beugt sich nun interessiert vor. Höflich wartet er ab, bis Mergronn seine Fragen gestellt hat, bevor er leise - gerade so, als wolle er Meagan nicht noch weiter verschrecken - hinzufügt: "...und konntet ihr vielleicht sogar ausmachen, in welche Richtung die Schurken nach dem Überfall verschwunden sind?"

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Hauptman MacTillion, in dessen hohlwangigen Gesicht keine Regung zu erkennen war, als er dem Bericht Meagans schweigend lauschte, öffnet seine Gürteltasche und fördert mit geübten Fingern Federkiel, Tinte und ein Blatt Pergament hervor, welches er auf der Theke des Kräuterstandes ausbreitet. Schon bald begleitet das beständige Kratzen der Feder auf Papier die Unterhaltung, während sich der Hauptmann akribisch Notizen zum Tathergang macht.

 

Obgleich MacTillion sich selbst nicht in das Gespräch einschaltet, nickt er von Zeit zu Zeit konzentriert, als die Abenteurer ihre Fragen und Vermutungen anbringen.

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Meagan nickt zuhörend auf Mergronns Fragen und antwortet zögerlich:

"Ich habe sie nicht direkt angesehen, als ich auf sie zuging, ich wollte leise und unauffällig vorbei, daher sah ich nur kurz auf, als ich grüßte...

nun, sie sahen recht normal aus, aber nicht gut gekleidet wie Ihr, werter Herr, einfache, derbe Umhänge hatten sie über, und ich denke, sie waren zu dritt. Ich glaube, ein Waelinger war nicht dabei und auch kein Zwerg oder Halbling, auch war keiner von sonderlich großem Wuchs... ich konnte keine Auffälligkeit bemerken, leider.

Und dann knallte ja auch der Knüppel auf meinen armen Kopf, verzeiht."

 

"Meinen Geldbeutel haben sie mir vom Gürtel geschnitten, aber das merkte ich erst später. Ein paar Taschen waren nach außen gestülpt, ja, eine kleine etwas aufgerissen wohl in der Eile. Hm, kann sein, dass mein Zettel dabei rausgefallen ist, wo ich mir Notizen mache zu besonderen Kundenwünschen... aber ich bin mir nicht sicher, der liegt vielleicht auch im Haus und ich hab´s vergessen über den Schreck!"

 

"Naja, so eine Fayre zieht doch auch immer Strauchdiebe an, vor denen wir im Jahr doch Ruhe haben, dank unserer Wachen, mithilfe deren unserer Baron Eorcan MacTilion gut über Deorsteads Sicherheit wacht!" respektvoll nickt sie nun zum Hauptmann herüber, der dadurch kurz abgelenkt ist und mit einem Räuspern das Lob quittiert.

 

Dann schaut Meagan Thorge an und runzelt die Stirn,

"wohin sie verschwanden, nein, wirklich nicht! Als sie mich hin und her schubsten und drehten als ich lag, war mein Kopf ganz durcheinander, ich wusste kaum, wo der Boden und wo der Himmel war! Tut mir leid..."

 

seufzt Meagan leise, worauf ihre Standnachbarin Ena dicht an sie herantritt und sie an der Schulter streichelt, "Ach, hat die Arme nicht genug durchgemacht? Nun lasst sie doch zur Ruhe kommen!"

mischt sie sich hitzig in die Unterredung ein.

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Thorge, der in Gedanken versunken damit beschäftigt ist, mit ein wenig Stroh die Käsereste von der Klinge seines Dolches zu wischen, hält plötzlich inne. "Hmm, obgleich ich nach wie vor nicht glaube, dass wir es hier mit Owen Rose' Handschrift zu tun haben, sollten wir der Sache vielleicht nachgehen. Ihr habt erwähnt, dass fahrendes Volk außerhalb der Mauern lagert. Möglicherweise hat einer von ihnen etwas gehört oder gesehen. Mein Vorschlag wäre, den Leuten dort einen Besuch abzustatten und vorsichtig auf den Busch zu klopfen." Sein Blick fällt in die Runde und bleibt dann auf Mergronn haften. "Was hältst du davon?"

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"Das halte ich für eine gute Idee, Thorge." nickt Mergronn. "Dann können wir vielleicht auch mal den Fundort dieser Kiste begutachten.

Doch zuvor wüßte ich noch gerne, wieso unser Hauptmann auf die Idee kam, dieser Überfall könnte mit Rose zusammenhängen." Erwartungsvoll schaut er MacTillion an.

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Als Mergronn den Hauptmann anspricht, verstummt das geschäftige Kratzen des Federkiels abrupt. Mit gerunzelter Stirn wendet sich MacTillion langsam zu dem Zwerg um. Nachdem er ihn einige Augenblicke lang aus tiefliegenden Augen gemustert hat - scheinbar versucht er zu erkennen, ob Mergronn mit seiner Äußerung seine Autorität in Frage stellen wollte - schüttelt er den Kopf. Ihr und euer Freund hier, sein Kopf nickt beiläufig in Richtung von Thorge, denkt, was Owen Rose betrifft, zu kurz. Ihr seht die Tat und fragt euch, ob so ein feiger Überfall zu den glorreichen Schurkereien eines legendären Diebes passen könnte. Das ist verständlich, weil ihr diesen Mann nicht kennt. Aber glaubt mir - so arbeitet er nicht. Er denkt komplex. Seine Pläne überlassen nichts dem Zufall. Erinnert euch an den Diebstahl der Livreen aus dem Laden der Wäscherin. Ist das eine Tat, die ihr einem genialen Schurken zuschreiben würdet? Wohl nicht. Trotzdem war sie als Bestandteil eines größeren Plans unabdingbar.

 

Seine asketischen Gesichtszüge werden etwas weicher, als er sich an Meagan wendet. Ich ging davon aus, dass der Überfall auf euch möglicherweise dazu dienen sollte, eine falsche Fährte zu legen und die Ermittlungen auf einen Irrweg zu führen. Aber inzwischen neige ich eher der Ansicht zu, dass ihr möglicherweise nur zufällig das Opfer eines - verzeiht mir den Ausdruck - gewöhnlichen Raubes geworden seid.

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Schweigsam lauscht Dylan den Worten Meagans. Sein Blick wandert in der Runde umher als noch einige Fragen nachgeworfen werden, die Meagan wohl nach bestem gewissen beantwortet. Nachdem wohl einigermaßen Ruhe in die Gespräche eingekehrt ist wendet er sich an Meagan.

"Also, meint ihr nun, dass ihr jetzt, nach Mergronns Fürsorge, alleine zurecht kommt und ich mich ebenfalls ein wenig über diese Kiste informieren kann? Das ganze hat ein wenig mein Interesse geweckt."

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Während die Männer beraten und der Hauptmann abschließend zu ihr spricht, ist Meagan weiterhin bemüht, dafür zu sorgen, dass jeder der Männer genug Speise und Trank erhält. Unter ihrem Fingerzeig bietet Ena eine Schale mit kleinem süßen Naschwerk an, das noch warme und duftende Brot macht die Runde und Meagan gibt Butter und Käse an die Herren. Dabei schenkt sie auch in verschiedene Becher, die sich nun angefunden haben, Milch ein und reicht sie den Männer mit freundlichem Zunicken. "Bitte, stärkt Euch, bevor Ihr auf Schurkenjagd geht!"

 

und zu Mergronn und MacTillion gewandt:

"Es tut mir unendlich leid, Euch nicht weiter bei den Ermittlungen helfen zu können."

 

Als dann Dylan seine Frage vorsichtig wiederholt, strahlen ihre Augen ihn an und eifrig antwortet sie:

"Aber natürlich! Geht Ihr nun ruhig, was Ihr getan habt, werde ich nie vergessen.Bevor Ihr weiterzieht, kommt heute nochmal zu meinem Stand, ich will ein paar Beutel mit Kräutern für Euch alle zusammen stellen, auch wenn es nur wenig ist, womit ich meine Dankbarkeit zeigen kann..."

dabei spricht sie auch bewusst Mergronn an und senkt bei den letzten Worten beschämt den Kopf,

"...solch Wundertaten lassen sich die meisten in der Stadt teures Gold kosten, was ich nicht besitze. Also wenn Ihr irgendeinen Wunsch habt, so scheut Euch nicht, mich zu fragen!"

 

Auch Thorge wird mit einem freundlichen Lächeln bedacht, Meagans Blick mustert ihn vorsichtig,

"Ich glaube, Euch vielleicht schon einmal gesehen zu haben, hier in der Stadt, aber die Erinnerung mag mich trügen, Ihr wollt dem Hauptmann ebenso helfen, Owen Rose zu fangen? Seid Ihr den einer der fahrenden Söldner, die sich hier neue Auftraggeber suchen? Oder habt Ihr ganz andere Pläne?"

schmunzelnd zwinkert sie kurz Rowenna zu, die verlegen wegschaut.

Der Magd fällt ein, dass sie noch einiges zu besorgen hat auf der Fayre und rutscht nun unruhig auf dem Strohballen herum.

Geschrieben

Kurz stiert Thorge die Kräuterfrau zwei Herzschläge lang ungläubig an, bevor er lachend den Kopf schüttelt. "Ein Söldner? Nein. Wirklich nicht. Mein Name ist Thorge Skaldensang, Sohn des Runsgar Bärengrimm. Wie die Leute mich nennen", ein schalkhaftes Lächeln stiehlt sich auf sein Gesicht, "steht allerdings auf einem ganz anderen Blatt."

Entschlossen greift er die augenscheinlich häufig bespielte Eibenholzlaute, die in unmittelbarer Nähe an einem Strohballen lehnt und klopft zärtlich auf den Korpus. "Genau genommen bin ich ein Skalde, also das, was ihr wahrscheinlich einen Barden oder Spielmann nennen würdet. Nun, sicherlich verstehe ich mich auch ein wenig auf den Umgang mit der Klinge, aber ich überlasse das Kämpfen auch gerne jenen, deren Schicksal es ist, Ruhm und Ehre im Kampfe zu erlangen. Zudem verstehe ich mich ein wenig auf die Magie des Fuhark - Runenmagie, wie ihr sagen würdet. Mir scheint fast", er lächelt noch etwas breiter, "ich bin ein Mann mit vielen Talenten."

Gerade will Thorge noch etwas ergänzen, als Rowennas plötzliche Unruhe seine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Mit einer gemurmelten Entschuldigung erhebt sich der Nordmann und zieht die Magd in den Schatten eines nahen Zeltes, wo er ihr einige Worte ins Ohr flüstert. Thorges Worte entlocken Rowenna ein Kichern und lassen ihre Ohren rot werden. Sie wechseln noch einige Worte, bevor sich die rothaarige Magd mit einem langen Kuss von Thorge verabschiedet. Der Skalde blickt ihr noch nach, bis sie in der bunten Menschenmenge verschwunden ist, bevor er sich - offensichtlich bester Dinge - wieder zu den anderen gesellt.

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Als der Hauptmann erwähnt, daß es offenbar wirklich keinen Zusammenhang zwischen dem Überfall und Rose gibt, wird Mergronns Gesicht sichtlich grimmig ob der verlorenen Zeit.

Maegans Dank vertreibt jedoch die meisten Gewitterwolken; mit einem gemurmelten "Tue nur meine Pflicht, Ehre seinem Zorn." versucht er seine Hilfeleistung beiseite zu schieben.

"Vielleicht sollten wir uns jetzt einer tatsächlichen Spur zuwenden." räuspert er sich dann. "Hauptmann, wäre es Euch recht, " er wird etwas lauter und spricht mit zuckenden Mundwinkeln in Richtung des knutschenden Waelis, "wenn wir Euch zur Besichtigung der Kiste begleiten? Es klingt zwar wie eine falsche Fährte, aber jetzt planlos aus der Stadt zu laufen, ist auch keine gute Idee."

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„Wohl an, Meister Felsbrauer, dann lasst uns keine Zeit verlieren und diese Kiste in Augenschein nehmen. Wahrscheinlich haben wir alle noch andere dringende Geschäfte zu besorgen. Obgleich scheinbar einige von uns“ - MacTillion wirft dem herumturtelnden Skalden einen strafenden Blick zu - „ihre Zeit tatsächlich gestohlen zu haben scheinen.“ Ungeduldig wartet er ab, bis Thorge sich endlich zu ihnen gesellt hat, bevor er der etwas abseits stehenden Gardistin mit einigen barschen Worten befiehlt, die Kiste herzuschaffen.

 

Nach einem kurzen Moment des Schweigens, den MacTillion dazu nutzt, seine Schreibutensilien mit pedantischer Sorgfalt in seiner Gürteltasche zu verstauen, ergreift er abermals das Wort. „Das alles ergibt doch keinen Sinn. Warum die Kiste zurücklassen? Selbst wenn - was ich bezweifeln möchte - meine Leute den Dieben dicht auf den Fersen waren, hätten sie die Truhe doch bestimmt nicht dort liegen lassen, wo ein Verfolger sie früher oder später zwangsläufig finden würde.“ Nachdenklich fährt er sich mit der gepanzerten Hand über den Schädel, auf dem die Mittagssonne trotz der frühen Jahreszeit bereits eine deutliche Röte hinterlassen hat. Seine Augen werden schmaler, als er in einem plötzlichen Moment der Erkenntnis grimmig nickt. „Er wollte, dass wir sie finden. Aber warum? Was will er uns mitteilen?“

Geschrieben

Mit einem Lächeln nickt Dylan Meagan zu. Er scheint fortan ein wenig abwesend, lauscht den weiteren Geprächen noch mit halbem Ohr. Immer wieder wandern seine Blicke von Person zu Person während er wohl über etwas nachdenkt.

Als sich Thorge mit Rowenna ein wenig abseits in den Schatten des Zeltes stellt schaut er ihm mit skeptischem Blick nach, löst diesen jedoch alsdann wieder und schaut noch einmal zu Meagan, abwartend wie man nun mit der Kiste verfahren will.

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Nach einigen müßigen Minuten des Wartens schälen sich endlich zwei verschwitzte Wache aus der Menge der Marktbesucher heraus, die unter sichtlicher Anstrengung eine schwere Eichenholzkiste in Richtung von Meagans Stand schleppen. Begleitet von dem Klimpern ihrer Kettenhemden erreichen sie schließlich MacTillion, vor dessen Füßen sie ihre Last ablegen und andeutungsweise salutieren. „Wir bringen die gestohlene Truhe des Händlers MacBeorn, Sir!“ Der Hauptmann studiert die Kiste mit einem kurzen Blick, bevor er den beiden Wachleuten bedeutet, sie auf einen eilig herbeigeschafften Tisch zu wuchten.

 

Die dickwandige Truhe besteht augenscheinlich aus hartem Eichenholz und ist zur weiteren Verstärkung in eiserne Bänder gefasst, die mit großer Sorgfalt vernietet wurden. Durch zwei stählerne Ösen an der Frontseite ist eine kurze, etwa fingerdicke Eisenkette gezogen, deren Enden durch ein robustes Eisenschloss sicher verschlossen sind. Das fleckige Holz und die zahlreichen Kratzer auf Schloss und Korpus legen den Rückschluss nahe, dass die Truhe schon deutlich bessere Zeiten gesehen haben muss. Insgesamt misst die Truhe in der Länge ungefähr vier Ellen und in Breite wie Tiefe etwa drei Ellen.

 

Hauptmann MacTillion mustert zunächst ausgiebig die rückwärtigen Scharniere, bevor er seine Aufmerksamkeit dem eisernen Schloss zuwendet. Mit einem resignierten Kopfschütteln zückt er einen schlanken Dolch, den er quer durch die Befestigungsriemen seiner Gürteltasche gesteckt hat und stochert damit vorsichtig im Schlüsselloch herum. Mehr zu sich selbst, als zu den ihn umringenden Personen murmelt er einige Worte vor sich hin. „Hmm, scheint mir recht komplex. Keine leichte Arbeit. Aber an den Scharnieren haben sie sich jedenfalls nicht zu schaffen gemacht.“

 

Als er sich der Blicke der Anwesenden bewusst wird, verstummt er wieder und macht einen Schritt zurück. Nachdenklich auf der Unterlippe kauend gestikuliert er in Richtung der Truhe, als wolle er die Umstehenden einladen, sich selbst ein Bild von der Lage zu machen.

Geschrieben

"Wissen die Herren Kaufleute denn schon von ihrem Glück?" erkundigt Mergronn sich bei dem Hauptmann. "MacBeorn hat bestimmt den passenden Schlüssel..."

Damit begibt er sich zu der Truhe, begutachtet Schloß, Kette, Deckel sowie die Wände und hebt sie sogar an einer Seite an, um den Boden auf Beschädigungen oder Öffnungen zu prüfen.

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Mit einem Seitenblick gibt MacTillion Mergronns Frage an die beiden Wachleute weiter, die den Zwerg neugierig dabei beobachten, wie er die Kiste untersucht. Der kleinere der beiden strafft seine Haltung und erwidert in militärischem Tonfall. „Master MacBeorn ist unterrichtet, Hauptmann. Er wird hinzustoßen, sobald es seine Geschäfte zulassen.“

 

Scheinbar gibt sich MacTillion mit dieser Aussage zufrieden und wendet sich wieder der Truhe zu. Dort geht Thorge gerade Mergronn dabei zur Hand, die gut achtzig Pfund schwere Kiste anzuheben, damit der Zwerg sie auch von der Unterseite her studieren kann. Bei der Untersuchung wird schnell deutlich, dass die Truhe insgesamt intakt ist und keinerlei Spuren von Gewalteinwirkung aufweist. Die Tatsache, dass auch das ruckhafte Bewegen der Truhe kein Klappern oder Klimpern hervorruft, lässt zudem darauf schließen, dass die Diebe Master MacBeorn scheinbar nicht den Gefallen getan haben, neben der Kiste auch deren Inhalt zurückzulassen.

 

Ächzend setzt Thorge die Truhe wieder ab, nachdem Mergronn seine Untersuchung beendet hat. Mit gerunzelter Stirn geht er langsamen Schrittes einmal um den Tisch herum, um die die Truhe selbst noch einmal von allen Seiten zu mustern. Schließlich ergreift er das Vorhängeschloss, um es mit zusammengekniffenen Augen aus nächster Nähe zu betrachten. „Zu schade. Durch die vielen Gebrauchspuren kann man nicht einmal erkennen, ob sich jemand mit Hilfe eines…äh…“ - er sucht nach dem richtigen Albischen Wort - “…eines Dietrichs daran zu schaffen gemacht hat.“

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Thorge hat seine Untersuchung der Truhe gerade beendet, als sich einer der Gardisten eifrig zu Wort meldet. "Ich könnte vom schweigsamen Cieran einen Hammer ausborgen, Hauptmann. Damit könnten wir das Schloss bestimmt zertrümmern. Oder ihr benutzt euren Streitkolben, um die Truhe..." Der Rest des Satzes wird dem Wachmann durch die befehlsgewohnte Stimme MacBeorns abgeschnitten, der in unmittelbarer Nähe von Meagans Stand zwischen den Zelten aufgetaucht ist. "Gewalt wird nicht nötig sein. Hier." Mit ein paar schnellen Schritten tritt der Händler an den Hauptmann heran und reicht ihm einen eisernen Schlüssel mit einem recht komplex wirkenden Bart. Mit hochgezogener Augenbraue nimmt MacTillion das Objekt entgegen und schiebt es versuchsweise in das Vorhängeschloss, welches - begleitet von einem satten Klicken - nach zwei Umdrehungen des Schlüssels aufspringt.

 

Nachdem er Schloss und Kette an einen seiner Männer weitergereicht hat, greift der Hauptmann den Deckel der Truhe und klappt ihn langsam nach hinten herüber. Ein scharfer Reflex läuft über die metallenen Beschläge, als sich das Licht der Vormittagssonne auf ihnen spiegelt und der Deckel den Blick in das Innere der Truhe frei gibt. Die beinahe greifbare Spannung unter den Umstehenden löst sich in einem überraschten Keuchen, als ihr Blick auf einige sorgsam zusammengelegte Kleidungsstücke aus blutrotem Stoff fällt, auf denen eine makellose weiße Wildrose ruht.

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Mergronn schnauft vermehmlich. "Ganz schön angeberisch, unser Röschen, nicht wahr?" Er blickt in die Runde und nimmt die Rose aus der Kiste; in seiner Pranke wirkt die ohnehin nicht große Blume winzig.

"Ich glaube zwar nicht, daß diese Spur viel bringt, aber... geehrte Meagan, Ihr kennt Euch doch sicherlich mit den Pflanzen hier ringsum gut aus.

Findet man solche weißen Blumen häufig?

Was das Schloss angeht," wendet er sich an MacBeorn, während Meagan überlegt, "wie viel Vertrauen habt Ihr dazu? Ist es einem geschickten Buben möglich, es zu knacken, ohne es zu beschädigen, oder muß ein Nachschlüssel im Spiel sein?"

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Die ganze Aktion mit dem Heranschaffen, Untersuchen und Öffnen der Kiste hat mittlerweile einen ganzen Haufen an Leuten neugierig gemacht.

Obwohl zunächst alle Besucher emsig durch die Reihen stürmten um nach Eröffnung der Fayre besondere Schätze zu finden und die Wachmänner um Hauptmann Daryll MacTilion überall ihre Augen haben mussten, um zu verhindern, dass in der Menge die Kaufwilligen zu leicht `erleichtert´ werden, hat sich durch Getuschel die Kunde von einem besonderen Ereignis über den Markt verbreitet. An ihrem Stand gibt Ena, während sie mit leuchtenden Augen den steigenden Umsatz quittiert, den Fragenden bereitwillig nicht nur Frisch- und Hartkäse, sondern zudem Auskunft und deutet immer wieder mit dem Finger bald auf Mergronn und Meagan, bald auf die Kiste und nun auch auf MacBeorn.

 

Nun stehen die Einwohner von Deorstead mit langen Hälsen und ein vielstimmiges Raumen ertönt, als Mergronn die Wildrose der Kiste entnimmt und sie für die Zuschauer sichtbar wird:

"Owen Rose! Owen Rose hat wieder zugeschlagen! Die Halunken sind in der Stadt!" und Unruhe kommt auf.

 

Hauptmann MacTillion, der sich, genauso wie die Abenteurer, erst jetzt über die entstandene `Versammlung´bewusst wird, schreitet zügig vor und versucht, die Neugierigen zurück zu schieben. Dabei zwängen sich unbemerkt zwei gleichausehende Mädchen mit fliegenden Haaren und sommersprossigen Stupsnasen zwischen den Leuten hindurch, an Thorge und Dylan vorbei und schon hat die eine ihre Finger an der Kiste und sperrt den Mund weit auf, während die andere fast auf sie fällt.

 

Nur wenig dahinter führen einige Schausteller ihre Künste vor, bunte Bälle fliegen in der Luft umher, eine Wahrsagerin bietet den Schaulustigen an, die Zukunft für sie vorher zu sagen und ein Barde spielt auf und singt ein neueres Lied über die Taten von Owen Rose, zudem er aus dem Stehgreif zwei neue Strophen textet.

Geschrieben

Nachdenklich betrachtet Thorge die makellose Schönheit der Rose in Mergronns Hand. Dann fällt sein Blick hinüber zu den zusammengelgten Kleidungsstücken, bei denen es sich offenkundig um die Dienstkleidung zweier Diener des Hauses Dunburgh handelt. "Hmm, ein Angeber? Ich weiß nicht recht, Mergronn. Tatsache ist, Owen Rose hat die Edelsteine und Geschmeide aus der Truhe. Alles was wir haben, sind zwei verschwitzte Livreen und eine weiße Rose. Mir scheint fast" - ein schwaches Lächeln huscht über seine Züge - "bis jetzt führt unser Röschen zumindest nach Punkten."

 

Versuchsweise nimmt er eines der Kleidungsstücke aus der Truhe und beginnt es gründlich zu durchsuchen. Nachdem er sämtliche Tasche nach außen gestülpt hat, zückt er den reich verzierten Langdolch und beginnt, den Saum der Livree aufzutrennen. Er schaut nur kurz von seiner Arbeit auf, um das Wort an Meagan zu richten. "Die Rose ist wirklich wunderschön. Fast so, als hätte jemand die Erinnerung an einen Frühlingsmorgen gefangen und ihr die Gestalt einer Blume gegeben. Wie Mergronn schon sagte, kennt ihr euch von allen Anwesenden wohl am besten mit Pflanzen aus. Glaubt ihr, es handelt sich um ein wild wachsendes Exemplar?"

Geschrieben

Meagan, die sich, als man begann, die Kiste zu untersuchen, wieder ihrer Aufgabe, der Betreuung ihres Standes widmen wollte und gerade einem Kunden lauscht, der seine Wünsche äußert, wendet sich bei der Ansprache durch Mergronn gleich wieder um, und mit einer Entschuldigung zum Kunden kommt sie, den besetzten Rock raffend, eilig herüber.

 

Dabei geht sie dicht an Dylan vorbei, der ein paar Schritte von der Kiste zurück steht und schaut ihn bittend und eindringlich an und nickt ganz leicht in Richtung des Kunden hin.

 

Dann tritt sie behutsam neben Mergronn, schiebt mit dem rechten Arm etwas die ca. neunjährigen Zwillingsmädchen zurück, die die Livreen betasten wollen und nimmt mit der linken Hand die weiße Blume aus Mergronn´s Hand.

"Wenn ich darf?"

 

Dann studiert sie das Blümchen eine Weile, mit der rechten Hand streichelt sie den neugierigen Mädchen die Köpfe,

"scht, ruhig,meine Lieben, nicht die Herren stören, scht, seid brav!" flüstert sie denen zu, die kichernd diese interessanten Personen bestaunen und sich über das ernst gerunzelte Gesicht des Zwergen und des Hauptmannes amüsieren.

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