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Dynamisches Midgard?


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Geschrieben

Die Tatsache, dass von offizieller Seite kaum Dynamik vorgegeben wird, bedeutet doch nicht, dass sie nicht stattfindet. Dreht es doch einmal um. Würde alles vorgegeben, hielte ich dies für eine Bevormundung. Wenn ich Beren in einem Abenteuer sterben lassen will, dann tue ich das eben. Will ich dann ein gekauftes Abenteuer spielen, in dem ein Junge zum König gekrönt wir, ziehe ich halt einen unehelichen Sohn vergleichbaren Alters aus dem Ärmel und ziehe das Abenteuer mit dem durch. Leute das ganze nennt sich Fantasie-Rollenspiel. Es ist keine Geschichtsschreibung und den Egon Erwin Kisch Preis gibt es auch nicht zu gewinnen.

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Geschrieben

Hallo zusammen,

 

da ist ja eine muntere Diskussion entstanden in den letzten 36 Stunden...

 

Bruder Buck hatte gefragt, was ich im "Autoren thread" meinte, die Chance für die Abenteurer, selbst "Politik" zu machen oder "politische Veränderungen" auf Midgard. Meine Antwort lautet: Beides. Ich finde die Spielfiguren sollten selbst die Chance haben, politisch zu agieren und es sollte sich auch etwas verändern in der Machtstruktur von Regionen.

 

 

Ich formuliere jetzt bewußt zugespitzt, um meinen Punkt deutlich zu machen – fühlt Euch bitte nicht persönlich angegriffen:

 

 

 

Wenn ich mir zahlreiche Beiträge hier ansehe, dann spiegeln sie genau die Tendenz wieder, die ich bedauere – massive Angst vor Veränderungen einer gegebenen Situation. Eigentlich ist es dabei egal, wie weitgehend oder umfassend die politischen Veränderungen sind.

 

Die Midgard Community hat sich bequem eingerichtet, in einer Welt in der alles so ist, wie es schon immer war.

Die zahlreichen Midgard Expertinnen und Experten kennen noch das letzte Dorf aus allen Quellenbüchern und Abenteuern. Wenn sich da etwas verändert, dann könnte es ja sein, dass sie selbst nicht mehr mitkommen. Es liegt ein konservativer Mehltau über der Welt, der sich meiner Ansicht nach aus vielen Quellen speist.

 

Fantasy Rollenspieler neigen, glaube ich, dazu, Veränderungen zu misstrauen. Es ist ein „Reiz“ das – anders als in der Realität – auf Midgard alles „unter Kontrolle“ ist.

 

Die Komplexität einer eigentlich so komplexen Welt wie Midgard wird im politischen Bereich bewusst reduziert, um starre Strukturen zu erhalten. Die „Guten“ sind „gut“ und die „Bösen“ sind „Böse“, das kann man sogar mit Zaubern feststellen – keine Grauzonen erlaubt. Dahinter steht aus meiner Sicht ein technokratisches Gesellschaftsmodell, dass soziale, politische und religiöse Streitigkeiten bewusst ausblenden und durch Regelmechanismen ersetzen will.

 

Den Angriff auf die „Kommerzialisierung“ halte ich für vorgeschoben.

Sehr zugespitzt:

Die Menschen, die hier die Fahne des „semiprofessionellen“ hochhalten, kaufen sich ohnehin jedes Midgardprodukt – am besten bevor es erscheint ;) . Sie diskutieren hingebungsvoll über die Ausstattung einer Midgard Luxusausgabe, kaufen sich, ohne mit der Wimper zu zucken, das zweite fast identische KanThaiPan Quellenbuch, investieren in die minimal veränderte zweite Regelauflage und behaupten trotzdem, dass Abenteuer, die die politische Struktur Midgards verändern könnten, Geldschneiderei seien.

 

Weiterhin gibt es eine gravierende Diskrepanz zwischen der - für mich extrem reizvollen – „historischen“ Genauigkeit Midgards im „Kleinen“ und der „historischen“ Genauigkeit im „Großen“. Ich liebe Midgard für seine Anlehnung an historische Vorbilder – es macht die Welt dichter und genauer. Das ganze sieht aber aus wie ein Standbild. Genau ist es nur in dem Moment, in dem das Bild eingefroren wird. Wenn der Fantasy- oder Historien-Film weitergehen würde, wäre es ziemlich langweilig. Keine Vorbild-Welt, weder die Erde, noch Erdsee, noch Midkemia, noch Mittelerde, noch… sind auch nur annähernd politisch so statisch wie Midgard.

 

Sehr zugespitzt:

Midgard ist strukturell - politisch, sozial und religiös - völlig unrealistisch. Bei diesen magischen Möglichkeiten, man, was müsste es da für Machtkämpfe geben. Nichts davon ist zu sehen. Stattdessen wird eine Art „Weltschiedsrichter Mannschaft“ erfunden: Sie sitzt im Halbdunkel auf den Nebelinseln, nennt sich graue Seemeister und passt auf, dass sich ja nicht zu viel verändert – seit 800 Jahren!

 

Jetzt nicht mehr zugespitzt:

Mir geht es nicht darum, ganz Midgard zu verändern.Mir geht es darum, eine Gattung von Abenteuern in die offizielle Diskussion zu bringen, die bestimmte Bereiche/ Gegenden/ Machstrukturen verändern. Eine Gattung von Abenteuern übrigens, die in der Fantasyliteratur geradezu geniale Ergebnisse hervorgebracht.

 

SpielerInnen und SpielleiterInnen haben meiner Ansicht nach „ein Recht“ darauf, „historische Ereignisse“ zu erleben. Es gibt dutzende von Vorbilder in der Literatur bei denen Protagonisten, die aus einfachsten Verhältnissen stammen, dass Schicksal ganzer Welten bestimmen. Warum sollte ähnliches Abenteurern nicht mal wenigsten auf der Ebene eines albische Clans gelingen?

 

Anders als zahlreiche Vorredner sehe ich solche Ereignisse gerade nicht in „Urruti“ oder den „Küstenstaaten“ – also in Regionen zu denen noch kein Quellenbuch erschienen ist. Ich sehe „politische Abenteuer“ genau in den Regionen, von denen man mindesten durch Abenteuer, besser durch Quellenbücher, eine gute Vorstellung hat- also in Moravod, Alba, Waeland oder KanThaiPan.

Genau dann wird die Sache nämlich spannend – wenn sich die eigenen Vorstellungen verändern müssen, wenn man sich schon beim lesen des Abenteuers fragt: Geht es für „meine Lieblingsregion“ auch gut aus?

 

Diese Art Spannung entsteht aus meiner Sicht nur, wenn man - über das ein oder andere Abenteuer - schon eine genaue Vorstellung von der betroffenen Region hat. Bei Politik geht es um Einstellung, Werte, Richtungsentscheidungen – ich wüsste nicht, wie man eine solche Spannung im Abenteuer besser hinbekommen könnte, als durch Veränderungen in liebgewonnenen Gegenden.

 

In diesem Sinne:

„Kainnet Rathgar! Erkennt Rathgar!“

 

Herzlicher Gruß

 

Jakob

 

PS.: Wer wissen will, was ich mit komplexen politischen Strukturen, Wertekonflikten und Richtungsentscheidungen meine, dem sei mein Artikel über KanThaiPan im Myrkgard Quellenbuch ans Herz gelegt.

Geschrieben
Was hindert dich daran daß in deiner Kampagne zu berücksichtigen ??

Ich würde mich aber schön bedanken, wenn lt. offizieller Kampagne z.B. Corrinis von rebellierenden Bauern zerstört wird, wenn ich dort meine Abenteuer habe.

 

Ich möchte nur festhalten, dass umgekehrt ein Schuh draus wird:

 

Wenn in einem offiziellen Abenteuer Corrins zerstört wird, dann spielst Du es halt nicht.

 

Ernsthaft - genau das ist das was ich meine: Offizielle Abenteuer gelten als was besonders. Was drin steht passiert eben irgendwie bei allen Gruppen - oder auch nicht. Politisch im größeren Sinne passiert aber fast nichts. Das finde ich langweilig.

 

Gruß

 

Jakob

Geschrieben

Hallo Odysseus!

 

Ein dynamisches Midgard ist meiner Meinung nach überhaupt nicht möglich. Dafür ist die jährliche Menge des zugehörigen Materials einfach zu gering. Wozu also die Diskussion... :dunno:
Hierin sehe auch ich eines der gewichtigsten Argumente.

 

Liebe Grüße, :turn: , Fimolas!

Geschrieben
Hallo Odysseus!

 

Ein dynamisches Midgard ist meiner Meinung nach überhaupt nicht möglich. Dafür ist die jährliche Menge des zugehörigen Materials einfach zu gering. Wozu also die Diskussion... :dunno:
Hierin sehe auch ich eines der gewichtigsten Argumente.

 

Warum?

 

Nur weil wenig erscheint, kann doch tortzdem ein Abenteuer dabei sein, dass die politischen, religiösen oder sozialen Strukturen einer Region verändert. Ich sehe darin überhaupt kein Argument gegen solche Abenteuer. Die Erscheinungsrate von Abenteuern, hat doch nichts mit den Inhalten zu tun.

 

Gruß

 

Jakob

Geschrieben

Hallo Jakob!

 

Nur weil wenig erscheint, kann doch tortzdem ein Abenteuer dabei sein, dass die politischen, religiösen oder sozialen Strukturen einer Region verändert. Ich sehe darin überhaupt kein Argument gegen solche Abenteuer. Die Erscheinungsrate von Abenteuern, hat doch nichts mit den Inhalten zu tun.
Wenn ich jahrelang auf ein Quellenbuch zu den Küstenstaaten warten muss, dann möchte ich nicht in einem anschließenden Abenteuer derart politische Umwälzungen erleben, die die gerade erschienene Beschreibung wieder teilweise zunichte macht. Das wäre für die offizielle Verlagspolitik kontraproduktiv.

 

Anders würde es aussehen, wenn die Überarbeitung eines vergriffenen Quellenbuches ansteht. Hier sollten größere Freiheiten bestehen, da man mit dem neu erscheinenden Quellenbuch auf aktuelle Geschehnisse eingehen kann.

 

Liebe Grüße, :turn: , Fimolas!

Geschrieben
Hallo Jakob!

 

Nur weil wenig erscheint, kann doch tortzdem ein Abenteuer dabei sein, dass die politischen, religiösen oder sozialen Strukturen einer Region verändert. Ich sehe darin überhaupt kein Argument gegen solche Abenteuer. Die Erscheinungsrate von Abenteuern, hat doch nichts mit den Inhalten zu tun.
Wenn ich jahrelang auf ein Quellenbuch zu den Küstenstaaten warten muss, dann möchte ich nicht in einem anschließenden Abenteuer derart politische Umwälzungen erleben, die die gerade erschienene Beschreibung wieder teilweise zunichte macht. Das wäre für die offizielle Verlagspolitik kontraproduktiv.

 

Schon Recht...

 

Also ein Bürgerkrieg in Waeland. Das Quellenbuch gibt es schon "Jahrzehnte".

 

Gruß

 

Jakob

Geschrieben

Hallo Jakob!

 

Also ein Bürgerkrieg in Waeland. Das Quellenbuch gibt es schon "Jahrzehnte".
Anders würde es aussehen, wenn die Überarbeitung eines vergriffenen Quellenbuches ansteht. Hier sollten größere Freiheiten bestehen, da man mit dem neu erscheinenden Quellenbuch auf aktuelle Geschehnisse eingehen kann.
Die aktuellen Ergebnisse politischer Aktivitäten sollten direkt in Quellenbüchern verarbeitet werden, schließlich sind auch alte Quellenbücher als solche noch gültig.

 

Letztlich ist der Ausgang solch überregionaler Abenteuer von Bedeutung. Ein Bürgerkrieg in Waeland, der in der gesellschaftlichen Struktur keine großen Spuren hinterlässt (egal wie das Abenteuer endet), ist von der Dynamik her problemlos möglich.

 

Liebe Grüße, :turn: , Fimolas!

Geschrieben

...nimm Dir ein Schiff und fahre über die unruhigen Wasser, wenn das Schicksal es gut mit Dir meint erreichst Du MIND, die Welt in Deinem Kopf. Dort herrscht ein sehr dynamisches System.

 

Also ich kann die Frage ernsthaft nicht beantworten.

Quellenbücher benutzen wir als Anhaltspunkte und Ideensammlungen.

Wir scheuen uns nicht, die Welt umzuwälzen.

Wenn es paradox wird, biegen wir es fantasievoll zurecht.

Unzählige ungenannte Städte auf Midgard, deren poitisch und gesellschaftliches System unbekannt ist.

Oft entstehen so Midgard Parallelwelten für eine spezielle Gruppe.

 

Mit etwas Improvisation kann man auch Herrscher mächtiger Länder kippen,

um dann festzustellen, daß der neue nach ein paar Monaten auch nicht mehr besser ist, denn anscheinend regieren doch andere im Hintergrund.

Geschrieben

Hallo Jakob,

 

...

 

Spieler und Spielleiterinnen haben meiner Ansicht nach ein Recht darauf, historische Ereignisse zu erleben. Es gibt dutzende von Vorbilder in der Literatur bei denen Protagonisten, die aus einfachsten Verhältnissen stammen, dass Schicksal ganzer Welten bestimmen. Warum sollte ähnliches Abenteurern nicht mal wenigsten auf der Ebene eines albische Clans gelingen?

 

...

 

Im Großen und Ganzen finde ich solche Szenarien/ Kampagnen auch reizvoll. Das ganze ist aber auch praktisch nicht einfach umzusetzen.

 

* Beteiligt man die Charaktere zu stark an den politischen Entscheidungen können die möglichen unterschiedlichen Ausgänge eine langfristige Planung unmöglich machen.

 

* Beteiligt man die Charaktere zu wenig/ bis gar nicht kann man es auch gleich wieder sein lassen :bored:

 

Mir ist sowas schon einmal daran gescheitert (Invasion des EISES) und einmal bin ich noch dabei, aber das ganze ist ganz schön eingeschlafen (Revolution in Moravod kommt nicht voran...)

 

Ich denke man sollte die Spieler daran beteiligen bzw. zwischen die Fronten stellen ohne die Macht den Lauf der Dinge wirklich zu beeinflussen (das müssen sie ja nicht wissen :rolleyes:)

 

Gruß

Stefan

Geschrieben

Wie schon in anderen Strängen festgestellt, ist die geringe Anzahl an Veröffentlichungen auch für die Zukunft als unveränderlich gegeben anzunehmen. Im Hinblick hierauf kann die von JaRi angesprochene Dynamik nicht aus dem offiziellen Midgardmaterial entspringen. Denkbar wäre so etwas allenfalls in Gildenbrief z.B. als politischer Report. Die Frage ist, will man das? Will HJ das? Eine zweite Variante ist, jede Spielgruppe setzt ihre eigene Dynamik in Gang. Dies halte ich für den besseren Weg. Viele Gruppen verwenden ohnehin ihre selbst ausgedachten Abenteuer.

Geschrieben

@Jakob Richter

 

Ich verstehe Deine Argumente, sehe aber auch einige Probleme:

 

- Das System MIDGARD als das älteste Rollenspiel Deutschlands hat sich leider nun einmal (wie diese Diskussion auch zeigt) für eine Fast-Stagnation des Systems entschieden. Als Folge - und das hat in meinem Falle wenig mit Angst vor Veränderungen zu tun - schreibt fast jeder SpL seine eigene Geschichte. Da wird es nach so einer langen Zeit schwer, Dynamik in ein starres System zu bringen. Eine Lösung wäre sozusagen eine "Alternative Welt Midgard" zu schaffen, die sagen wir 2401 anfängt und dann kontinuierlich entwickelt wird, unabhängig vom alten System.

 

- Kompatibilität: Ich finde es bereits jetzt schwer SpF von einer Gruppe in eine andere zu transferieren, das wir zwischen einem undynamischen und dynamischen System noch komplizierter (siehe Corrinis).

 

- Dein Kommentar:

"Wenn in einem offiziellen Abenteuer Corrins zerstört wird, dann spielst Du es halt nicht"
ist nicht gerade eben eine Kaufaufforderung, wenn Du versteht, wie ich das meine. Abenteuer sollten von vielen erhofft, erwartet und für gut befunden werden (letzteres ist hier im Forum immer etwas schwierig ...). Die Aussicht, dass es nicht in eine bestehende Kampagne passt, hilft eben nicht beim Absatz desjenigen Produktes.

 

Zusammenfassend würde ich - auch vielleicht um anstatt bloßer Kritik ein wenig Konstruktivität in diesen Strang zu bringen - vorschlagen, einmal einen Strang zu eröffnen, in dem genau diese Ideen zur Dynamisierung des Systems vorgestellt werden. Mir ist die ganze Diskussion hier zudem viel zu komplex und theoretisch ...

 

Marek

 

P.S.: Lieber Jakob, ich denke, in Bacharach wäre eine gute Möglichkeit darüber bei einem guten getränk zu reden ... :colgate:

Geschrieben

@Jakob

Deine Formulierung, aus den hiesigen Beiträgen eine "massive Angst vor Veränderungen" herauszulesen, ist nicht überspitzt, sie ist vor allem falsch, so zumindest meine Meinung. Deine daraus gezogenen Schlussfolgerungen sind amüsant, insbesondere der konservative Mehltau hat es mir angetan. Ich setze als Argument mit ähnlicher Schlagkraft einfach mal dagegen, die 'Midgard Community' (warum eigentlich nicht Gemeinschaft?) ist nicht von Mehltau befallen, sondern lässt Veränderungen innerhalb ihrer eigenen Community, vulgo Spielgruppe, wirken. Zumindest ist das so in den Communities, die ich kenne.

 

Der Mehltau kann auch den Fortschritt befallen und ihn in scheinbarer Dynamik lähmen, werfe ich nun überspitzend ein. All die verändernden und politisierenden Abenteuer, ach ja, schön. Und dann? Auf offizieller Ebene müsste es dann Abenteuer davor und Abenteuer danach geben, also müsste eine Spielreihenfolge eingehalten werden. Und es werden sich eines Tages dann fremde Midgardspieler begegnen und nur noch nach dem gerade gespielten Abenteuer fragen müssen, um zu erkennen, was der andere bereits alles erlebt hat - es ist ja alles vorgegeben. Das ist eines meiner Argumente gegen eine von oben vorgegebene Dynamisierung: Sie ist schlicht langweilig! Die Midgard Community wäre ein Abenteuerpauschalklub; am Ende haben alle das Gleiche erlebt - und alle brüllen im Chor "Kainnet Rathgar! Erkennt Rathgar!"

 

Ach nein, so dann doch nicht.

 

Grüße

Prados

Geschrieben

Es ist meiner Meinung nach problematisch, wenn ein offizielles Abenteuer auch als Quellenbuch dient, dies aber nur durch spielen oder spoilern nützlich ist.

 

Wenn ich also ein QB für eine Region habe und dann gibt es Abenteuer dort, dann sollten die Abenteuer nicht Beschreibungen aus dem QB über den Haufen werfen. Ebenso sollten nicht Fakten geschaffen werden, die später in anderen Abenteuern aufgegriffen werden (außer es handelt sich deutlich um eine Kampagne).

 

Besteht wirklich Bedarf an einer Übernahme solcher Ereignisse, dann sollte ein deutliches Update des QB vorgenommen werden.

 

Solange es eine offizielle Welt gibt und darauf offizielle Abenteuer spielen, solange stellt sich immer das Problem, dass die Ereignisse in den einzelnen Spielrunden divergieren. Da aber natürlich nicht alle möglichen Entwicklungen übernommen werden können, sollte die offizielle Entwicklung und Beschreibung genügend Lücken lassen, damit nicht-offizielle Abenteuer auch eine Spielwiese finden.

 

Dabei sehe ich die Herausforderung darin, dass ein SL die Möglichkeit haben sollte, dass das Umfeld einer Gruppe sich wieder der offiziellen Welt annähern kann. Wer dies nicht möchte, der kann sicher ohne Probleme seine eigene Version der Welt bespielen, das sollte nicht das Problem sein.

 

Bei Con-Figuren erlebe ich selber ja bei jedem Abenteuer, wie man bestimmte Ereignisse aus zurückliegenden Abenteuern immer mal umdeuten muß, damit sich eine gemeinsame Runde finden kann. Hier wünsche ich mir einfach Unterstützung durch eine geeignete Darstellung der offiziellen Welt. Meine Eingangsfrage bezieht sich denn auch darauf, wie weit die offizielle Welt dabei dynamisch(er) sein kann und wie weit eine solche Dynamik (wenn gewünscht) der einzelnen Gruppe überlassen sein muß. Im zweiten Fall stellt sich dann verstärkt das Problem der Divergenz.

 

Solwac

Geschrieben
Hallo Jakob!

 

Nur weil wenig erscheint, kann doch tortzdem ein Abenteuer dabei sein, dass die politischen, religiösen oder sozialen Strukturen einer Region verändert. Ich sehe darin überhaupt kein Argument gegen solche Abenteuer. Die Erscheinungsrate von Abenteuern, hat doch nichts mit den Inhalten zu tun.
Wenn ich jahrelang auf ein Quellenbuch zu den Küstenstaaten warten muss, dann möchte ich nicht in einem anschließenden Abenteuer derart politische Umwälzungen erleben, die die gerade erschienene Beschreibung wieder teilweise zunichte macht. Das wäre für die offizielle Verlagspolitik kontraproduktiv.

 

Schon Recht...

 

Also ein Bürgerkrieg in Waeland. Das Quellenbuch gibt es schon "Jahrzehnte".

 

Gruß

 

Jakob

 

Sehr witzig. Haha... :rolleyes:

 

Der Punkt ist doch, daß eine dynamische Entwicklung nicht nur mit einem Abenteuer abgespeist werde kann. Damit so etwas glaubhaft rüberkommt, müssen regelmäßige Veränderungen sich bemerkbar machen (in Abenteuern und Quellenbüchern). Und das ist bei Midgard nicht möglich - der Zyklus der Dunklen Meister ist dafür ein gutes Beispiel.

 

 

Best,

 

der Listen-Reiche

Geschrieben
[...] Jetzt nicht mehr zugespitzt:

Mir geht es nicht darum, ganz Midgard zu verändern.Mir geht es darum, eine Gattung von Abenteuern in die offizielle Diskussion zu bringen, die bestimmte Bereiche/ Gegenden/ Machstrukturen verändern. Eine Gattung von Abenteuern übrigens, die in der Fantasyliteratur geradezu geniale Ergebnisse hervorgebracht.

 

SpielerInnen und SpielleiterInnen haben meiner Ansicht nach ein Recht darauf, historische Ereignisse zu erleben. Es gibt dutzende von Vorbilder in der Literatur bei denen Protagonisten, die aus einfachsten Verhältnissen stammen, dass Schicksal ganzer Welten bestimmen. Warum sollte ähnliches Abenteurern nicht mal wenigsten auf der Ebene eines albische Clans gelingen?

[...]

Midgardspieler haben kein "Recht" auf bestimmte Publikationen. Was für ein abwegiger Gedanke! Deine Argumentation ist: Du findest eine bestimmte Art von Abenteuern sehr schön und forderst daher, dass dir jemand solche Abenteuer schreibt. Ich halte das für anmaßend. Wie ich bereits im Autoren-Strang sinngemäß schrieb, müsste es dir doch eigentlich genügen können, wenn du in deiner eigenen Runde Abenteuer mit politischer Komponente ausstattest, auch wenn das ein bisschen Anpassungsaufwand erfordert.

 

Kopfschüttelnde Grüße, Henni

Geschrieben

STOPP!

 

Ich schrieb nichts von dynamischer Entwicklung. Da wird etwas durcheinander geworfen. Dynamische Entwicklung - wohlmöglich orientiert an der Realzeit - halte ich für nicht sehr sinnvoll.

 

Ich meinte politische Abenteuer, die die Situation in einer (begrenzten) Region verändern. Es ist nichts gegen einzuwenden, wenn es danach für lange (Real-)Zeit wieder so bleibt, wie es (neu) ist. Es ist noch weniger dageneinzuwenden, wenn die Veränderungen in einer Quellenbuch-Neuauflage beschrieben werden.

 

Ich möchte SpielerInnen und Spielern aber die Möglichkeit geben, solche Veränderungen selbst zu spielen. Politisch-Epische Abenteuer machen großen Spass! Besonders dann, wenn sie offiziell sind, wenn man im Forum darüber diskutieren kann, wenn man auf Cons darüber spricht.

 

Nichts was ich bisher dagegen gelesen habe, überzeugt mich, dass es nicht geht, nicht gehen kann, erscheinungstechnisch unmöglich ist, politische Abenteuer offiziell zu veröffentlichen.

 

Für mich laufen die Argumente darauf hinaus, dass die Midgard Gemeinschaft (wenn das Wort Community denn ein zu neudeutscher Anglizismus ist) lauthals singt:

 

"Ich will so bleiben wie ich bin. Miiidgaaard! ähh Du darfst..."

 

Wie langweilig!

Ich finde es ist Zeit die heldenhaften Spielerfiguren singen zu lassen:

 

"We are the champions!"

 

"Alba gu brath!"

 

 

Herzlicher Gruß

 

Jakob

Geschrieben

Hi.

 

Ich stimme Freund Jan zu, wenn er die soziale Komponente auf Midgard vermisst. Ich habe auf einer Con mal ein klasse Abenteuer gespielt, was sehr viel darauf eingegangen ist. War halt etwas "düsterer", aber auch realistischer und lebendiger.

 

Die ganzen Hinweise hier a la "In Deiner Gruppe kannst Du doch machen was Du willst" finde ich recht witzlos. Dann könnten wir viele (!) Diskussionen einfach lassen. Zum großen Teil gebe ich Jakob übrigens recht.

 

Lebendige Spielwelt: Z.B. Lodland. Die Neuauflage vom GRW wird den gleichen Stand haben wie die Erstauflage, damit man die Entwicklungen von der HP und der QB mit erleben kann. Aber es gibt eben Veränderungen etc.

 

Gruß

Bernd

Geschrieben
STOPP!

 

Ich schrieb nichts von dynamischer Entwicklung. Da wird etwas durcheinander geworfen. Dynamische Entwicklung - wohlmöglich orientiert an der Realzeit - halte ich für nicht sehr sinnvoll.

 

Ich meinte politische Abenteuer, die die Situation in einer (begrenzten) Region verändern. Es ist nichts gegen einzuwenden, wenn es danach für lange (Real-)Zeit wieder so bleibt, wie es (neu) ist. Es ist noch weniger dageneinzuwenden, wenn die Veränderungen in einer Quellenbuch-Neuauflage beschrieben werden.

 

Ich möchte SpielerInnen und Spielern aber die Möglichkeit geben, solche Veränderungen selbst zu spielen. Politisch-Epische Abenteuer machen großen Spass! Besonders dann, wenn sie offiziell sind, wenn man im Forum darüber diskutieren kann, wenn man auf Cons darüber spricht.

 

Nichts was ich bisher dagegen gelesen habe, überzeugt mich, dass es nicht geht, nicht gehen kann, erscheinungstechnisch unmöglich ist, politische Abenteuer offiziell zu veröffentlichen.

 

Für mich laufen die Argumente darauf hinaus, dass die Midgard Gemeinschaft (wenn das Wort Community denn ein zu neudeutscher Anglizismus ist) lauthals singt:

 

"Ich will so bleiben wie ich bin. Miiidgaaard! ähh Du darfst..."

 

Wie langweilig!

Ich finde es ist Zeit die heldenhaften Spielerfiguren singen zu lassen:

 

"We are the champions!"

 

"Alba gu brath!"

 

 

Herzlicher Gruß

 

Jakob

Mit anderen Worten: Du möchtest erklären, dass du hier nicht zum Thema argumentierst ...

 

Lass uns das doch in einem anderen Strang weiterführen.

 

Grüße

Prados

Geschrieben

Hallo Nanoc!

 

Ach ja, wenn ich Eschar sehe, da tat sich was und es wird einfach nicht weiter verfolgt.
Worauf spielst Du an?

 

Liebe Grüße, :turn: , Fimolas!

Geschrieben
[...] Jetzt nicht mehr zugespitzt:

Mir geht es nicht darum, ganz Midgard zu verändern.Mir geht es darum, eine Gattung von Abenteuern in die offizielle Diskussion zu bringen, die bestimmte Bereiche/ Gegenden/ Machstrukturen verändern. Eine Gattung von Abenteuern übrigens, die in der Fantasyliteratur geradezu geniale Ergebnisse hervorgebracht.

 

SpielerInnen und SpielleiterInnen haben meiner Ansicht nach ein Recht darauf, historische Ereignisse zu erleben. Es gibt dutzende von Vorbilder in der Literatur bei denen Protagonisten, die aus einfachsten Verhältnissen stammen, dass Schicksal ganzer Welten bestimmen. Warum sollte ähnliches Abenteurern nicht mal wenigsten auf der Ebene eines albische Clans gelingen?

[...]

Midgardspieler haben kein "Recht" auf bestimmte Publikationen. Was für ein abwegiger Gedanke! Deine Argumentation ist: Du findest eine bestimmte Art von Abenteuern sehr schön und forderst daher, dass dir jemand solche Abenteuer schreibt. Ich halte das für anmaßend. Wie ich bereits im Autoren-Strang sinngemäß schrieb, müsste es dir doch eigentlich genügen können, wenn du in deiner eigenen Runde Abenteuer mit politischer Komponente ausstattest, auch wenn das ein bisschen Anpassungsaufwand erfordert.

 

Uff, Henni...

Anführungszeichen sind Hinweise darauf, dass etwas zu relativieren ist. Ich fordere auch nicht, dass jemand sie mir schreibt - das mache ich schon selbst. Allerdings werden solche ansätze tendenziell von offizieller Seite abgeblockt. Es führt kein Weg daran vorbei, dass Elsa so etwas schon öfter verkündet hat.

 

Außerdem möcht ich Dich bitten vorsichtiger zu formulieren. Abwegig sind meine Gedanken nicht. Die Unterstellung, ich würde mir solche Abenteuer nicht ausdenken ist, na ja von Unwissenheit geprägt. Frag' mal die dutzenden von Leuten, die auf Cons bei mir den ein oder anderen Teil von "Alba gu brath" gespielt haben. Lies meinen KanThaiPan Teil im Myrkgard Quellenbuch, warte auf den Artikel zu Politik im KureiAnat im neuen Gildenbrief...

Die Aussage ich sei anmaßend ist ein Entschuldigung wert!

 

Gruß

 

Jakob

Geschrieben

"Günstig Hähne für Hahnenkämpfe abzugeben"

 

 

Also ich finde, es ist sicher für die offiziellen Authoren schwierig, Abenteuer herauszubringen, die eine Umwälzung von festen Gegebenheiten zur Folge hat. Denn ja, dann würde man Abenteuer in einer gewissen Reihenfolge spielen müssen und QB werden plötzlich fast obsolet.

 

Aber ich finde auch, daß man es sehr wohl "in Deiner Gruppe" anders handhaben kann. Warum nicht mit einer Gruppe soetwas spielen und dann die Änderungen nur dort gelten lassen. Es ist sicher viel Aufwand, aber der Spielspaß wird es rechtfertigen.

 

Wenn man sich dann entschließt, wieder mit einer neuen Gruppe eine neue Kampagne zu spielen, kann man wieder auf den "offiziellen" Boden zurück kommen. Das umzusetzen ist lediglich im Kopf der Spieler ein Problem. Aber im Spiel sehe ich das nicht.

 

In all den Jahren habe ich mindestens 10 verschiedene Arten von Corrinis kennen gelernt. Warum nicht? Und ich bin immer wieder aufs neu gespannt, welche Interpretation, Auslegung oder Änderungen der nächste SL macht.

Geschrieben
STOPP!

 

Ich schrieb nichts von dynamischer Entwicklung. Da wird etwas durcheinander geworfen. Dynamische Entwicklung - wohlmöglich orientiert an der Realzeit - halte ich für nicht sehr sinnvoll.

 

Ich meinte politische Abenteuer, die die Situation in einer (begrenzten) Region verändern. Es ist nichts gegen einzuwenden, wenn es danach für lange (Real-)Zeit wieder so bleibt, wie es (neu) ist. Es ist noch weniger dageneinzuwenden, wenn die Veränderungen in einer Quellenbuch-Neuauflage beschrieben werden.

 

Ich möchte SpielerInnen und Spielern aber die Möglichkeit geben, solche Veränderungen selbst zu spielen. Politisch-Epische Abenteuer machen großen Spass! Besonders dann, wenn sie offiziell sind, wenn man im Forum darüber diskutieren kann, wenn man auf Cons darüber spricht.

 

Nichts was ich bisher dagegen gelesen habe, überzeugt mich, dass es nicht geht, nicht gehen kann, erscheinungstechnisch unmöglich ist, politische Abenteuer offiziell zu veröffentlichen.

 

Für mich laufen die Argumente darauf hinaus, dass die Midgard Gemeinschaft (wenn das Wort Community denn ein zu neudeutscher Anglizismus ist) lauthals singt:

 

"Ich will so bleiben wie ich bin. Miiidgaaard! ähh Du darfst..."

 

Wie langweilig!

Ich finde es ist Zeit die heldenhaften Spielerfiguren singen zu lassen:

 

"We are the champions!"

 

"Alba gu brath!"

 

 

Herzlicher Gruß

 

Jakob

Mit anderen Worten: Du möchtest erklären, dass du hier nicht zum Thema argumentierst ...

 

Lass uns das doch in einem anderen Strang weiterführen.

 

Mmhh... ein Mißverständnis.

 

Ich habe den Threadtitel so verstanden, dass es um die "historische Dynamik" Midgards geht. Nicht um eine in Realzeit laufende dynamische Entwicklung in welchem Veröffentlichungsorgan auch immer. Da der thread auf einen Beitrag von mir im "Autoren" Thread hin eröffnet wurde, finde ich beim Thema zu sein. Außerdem habe ich mich auf ander Beiträge bezogen.

 

Ich möchte mich eigentlich nicht über Formalia des Forums streiten, sondern über Midgard diskutieren.

 

Herzlicher Gruß

 

Jakob

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