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Söldnerhaufen in Lidralien


Solwac

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

In Lidralien gibt es ja noch den typischen adligen Ritter, der an der Spitze der gepanzerten Reiterheere im ritterlichen Nah- und Zweikampf für seinen Herren antritt. Daneben gibt es Turniere usw., die den gesellschaftlichen Ruhm begründen können.

 

Gemäß der Beschreibung "frühe Renaissance" sollten aber auch die ersten Söldnerhaufen aktiv sein. Der Kampf wird verstärkt mit Fernkampfwaffen ausgetragen und von Massenschlachten dominiert. Für die Existenz solcher Söldner ist aber auch ein genügender Bedarf in Form von Burgbelagerungen und Feldschlachten nötig.

 

Gibt es bereits irgendwelche Ausarbeitungen zu dem Thema?

Sind Ritter und Söldner eventuell regional verschieden verteilt, wenn ja wie?

 

Ein schönes Beispiel, welches für Midgard nur mit ein wenig lidralischer Magie anstelle der Feuerwaffen aufgepeppt werden müßte, ist der Film

Fleisch und Blut.

 

Solwac

Geschrieben
Sind Ritter und Söldner eventuell regional verschieden verteilt, wenn ja wie?

 

Solwac

 

Hi!

 

Ritter sind m.a. vor allem am Land anzutreffen wo ihre Besitztümer liegen.

Söldner scharen sich normalerweise um Machtzentren (grosse Städte, Fürstensitze) wo sie mit Anstellung rechnen können.

 

Gruss

 

Chaos

Geschrieben

Na ja, ich würde in Lidralien eher damit rechnen, dass sich der Adel, einschließlich des "Rittertums" eher in den Städten konzentriert und dort in Sippentürmen lebt. Aberdas mal nur am Rande.

 

Das Söldnertum dürfte auch bereits aufblühen, da die reichen Städte natürlich lieber andere den Kopf hinhalten lassen als den ihrer Einwohner.

 

Söldner dürften vor allem Spezialisten (Belagerungstechnik) sein, aber auch typische Landsknechte mit Spezialisierung auf Abwehr von Reiterheeren. Natürlich auch Reiterei und Fernkampfeinheiten.

 

Typische Herkunft dürfte Landbevölkerung, bevorzugt aus abgelegenen Regionen, wie unwirtliche Regionen, sein, die sich einem adligen (und meist aus verarmten Verhältnissen stammenden) Hauptmann anschließen. Der Kern aus der Heimat des Hauptmannes stammend, aber durchaus wird auch unterwegs rekrutiert.

Die Söldnerhaufen dürften von vielleicht einem Duzend bis zu mehreren Hundert reichen. Es dürfte auch Söldnerverbünde mehrerer Hauptleute geben, die sich mehr oder minder fest zusammen schließen, um einen lukrativen Kontrakt zu erfüllen.

Geschrieben
Na ja, ich würde in Lidralien eher damit rechnen, dass sich der Adel, einschließlich des "Rittertums" eher in den Städten konzentriert und dort in Sippentürmen lebt. Aberdas mal nur am Rande.

 

 

Hi Kazzirah!

 

'Der Adel' ist eine sehr grosse divergierende Gruppe. Natürlich existiert auch ein Stadtadel, der aber entweder vom Handel lebt oder über grössere Ländereien verfügt. Dieser ist auch der Hauptträger der Kultur in den Küstenstaaten. So wie der typische Stadtadelige in Midgardpublikationen dargestellt wird kann ich mir nicht vorstellen, dass er in Vollrüstung am Schlachtross reitend in die Schlacht stürmt.

Solwac sprach aber vom 'typischen adligen Ritter', also der untersten Stufe der Adelsspyramide die zumindest in Früh- und hochmittelalterlichen Kulturen das Rückgrat des Heeraufgebotes stellt und auch die unterste Stufe der Verwaltung darstellt. Ein typisches Rittergut bestand (auch im Italien des 14. u 15. Jhds) aus 1 bis 10 Dörfern. Ein deratiger niedriger Adliger kann sich wohl kaum ein Stadthaus samt Dienerschaft und noch dazu Verwalter, die sich um sein Gut kümmern, leisten.

 

Gruss

 

Chaos

Geschrieben

Um meine Frage zu präzisieren: Es gibt die Ritter zumindest als Abenteurer (Kompendium). Die Ritter brauchen nicht unbedingt den Krieg, da sie mit Turnieren einen Ersatz haben. Die Entwicklung auf der Erde führte zu Söldnern und verstärktem Fernkampfeinsatz.

 

Ist dies auf Midgard ebenso? Die Söldner brauchen immer wieder Scharmützel und Belagerungen, damit ihre Existenz berechtigt ist. Die bisherigen Informationen über Lidralien reichen mir für diese Entscheidung nicht aus. Kämpfe zwischen Grundherren oder Städten haben ja durchaus unterschiedliche Auswirkungen auf die Umgebung.

 

Solwac

Geschrieben

Ja, es geht um Söldner, die "Ritterschaft hast du eingebracht. ;) Sie hängen auch durchaus zusammen, da die Sölnderführer üblicherweise aus dem niederen Adel stammen.

Ich möchte jedoch anmerken, dass die Adelsstruktur in Italien durchaus nicht vergleichbar ist mit der im transalpinen Mitteleuropa, wo deine Angabe stimmt, dass der Adel vorwiegend auf dem Lande gelebt hat. In Italien, insbesondere Norditalien, war der Adel aber fast ausschließlich stadtsässig. Das ist eine antike Tradition, die in Italien eben nicht aufgehoben wurde, sondern nur transformiert wurde.

Das gesamte politische Leben konzentrierte sich auf die Städte, die adligen Bezugssysteme fanden in der Stadt statt. Daher hatten die Adelsrepubliken dort überhaupt eine Chance. Die Geschlechtertürme, die in den italienischen Städten findest, gehören dem niederen Adel. Es gibt, soweit ich das überblicke, in Italien jedenfalls keinen ausgeprägten Landadel. Zumindest habe ich das so im Studium gelernt. Außnahme sind nur in abgelegenen Bergregionen und in Süditalien zu finden.

Fehden zwischen Adelsclans innerhalb einer Stadt sind an der Tagesordnung.

Die großen Adlesfamilien hielten ihre ebenfalls adligen Klienten durchaus möglichst da, wo sich das politische Leben abspielte. Und das war halt in den Städten. Auf dem Land hätten sie nichts genutzt. Die Stadt war die Basis des Adels.

 

So ist es auch in Lidralien anzunehmen.

Die Söldnerführer wird es ziemlich sicher bereits geben. Verarmte Adlige, vor allem aus der Peripherie. Nachgeborene Söhne, die nicht im Klerus unter gekommen sind. Abenteuerlustige Jungs aus gutem Hause, die aus der Heimat flüchten müßten.

Ihre Trupps rekrutieren sich einerseits aus verarmten Bauern der Peripherie (vor allem Bergregionen) und was man so unterwegs aufsammelt.

Geschrieben
Ist dies auf Midgard ebenso? Die Söldner brauchen immer wieder Scharmützel und Belagerungen, damit ihre Existenz berechtigt ist. Die bisherigen Informationen über Lidralien reichen mir für diese Entscheidung nicht aus. Kämpfe zwischen Grundherren oder Städten haben ja durchaus unterschiedliche Auswirkungen auf die Umgebung.

 

Ja, ich würde davon ausgehen. Es dürfte auch stetige Konflikte zwischen den Städten um Einflussgebiete geben. Ebenso zwischen konkurrierenden Adlesclans. Da dürfte sich ein stetes Betätigungsfeld für Söldner finden.

Geschrieben

Hi Solwac!

 

Für die Ritter waren Kriege sogar eine grosse Belastung. In der irdischen frühen Neuzeit kam die gestiegene Gefahr durch Feuerwaffen dazu die in den Küstenstaaten durch die hochentwickelte und relativ weit verbreitete Magie repräsentiert wird. Die Ritter versuchten sich zunehmend durch eine Geldzahlung des Kriegsdienstes zu entledigen. Wie weit diese Entwicklung in den Küstenstaaten fortgeschritten ist kann Dir wohl nur DiRi beantworten.

 

Zur Kampfweise der italienischen Söldnereinheiten:

 

Als Quelle hierfür kann ich Dir 'Il Principe' von Machiavelli empfehlen.

 

Ein anderer Tip: http://www.kriegsreisende.de/neuzeit/italien.htm

 

Laut Machiavelli versuchten die italienischen Söldner schwere und potentiell verlustreiche Kämpfe generell zu vermeiden. Meist war die Schlacht nach Positionierung beider Heere und evtl einem kurzen Geplänkel auch schon wieder beendet, meist durch Rückzug der unterlegenen Einheit. Auch Lösegeldzahlungen usw waren häufig. Daher wurden sie durch schweizer bzw deutsche Söldner ersetzt.

 

Die Hauptwaffen der Schweizer und der Landsknechte waren die Pike, die Hellebarde und der Bihänder. Als Fernwaffen dienten anfangs Kanonen und Armbrüste, später wurden die Armbrüste zunehmend durch Arkebusen ersetzt.

 

Gruss

 

Chaos

Geschrieben
Ist dies auf Midgard ebenso? Die Söldner brauchen immer wieder Scharmützel und Belagerungen, damit ihre Existenz berechtigt ist. Die bisherigen Informationen über Lidralien reichen mir für diese Entscheidung nicht aus. Kämpfe zwischen Grundherren oder Städten haben ja durchaus unterschiedliche Auswirkungen auf die Umgebung.

 

Ja, ich würde davon ausgehen. Es dürfte auch stetige Konflikte zwischen den Städten um Einflussgebiete geben. Ebenso zwischen konkurrierenden Adlesclans. Da dürfte sich ein stetes Betätigungsfeld für Söldner finden.

 

Söldner benötigen Kämpfe nicht als Rechtfertigung ihrer Existenz, sie benötigen Anstellung und damit entweder Krieg oder drohenden Krieg um bezahlt zu werden. in Friedenszeiten wurden zahlreiche Söldner zu Räubern.

 

Gruss

 

Chaos

Geschrieben
Ist dies auf Midgard ebenso? Die Söldner brauchen immer wieder Scharmützel und Belagerungen, damit ihre Existenz berechtigt ist. Die bisherigen Informationen über Lidralien reichen mir für diese Entscheidung nicht aus. Kämpfe zwischen Grundherren oder Städten haben ja durchaus unterschiedliche Auswirkungen auf die Umgebung.

 

Ja, ich würde davon ausgehen. Es dürfte auch stetige Konflikte zwischen den Städten um Einflussgebiete geben. Ebenso zwischen konkurrierenden Adlesclans. Da dürfte sich ein stetes Betätigungsfeld für Söldner finden.

 

Söldner benötigen Kämpfe nicht als Rechtfertigung ihrer Existenz, sie benötigen Anstellung und damit entweder Krieg oder drohenden Krieg um bezahlt zu werden. in Friedenszeiten wurden zahlreiche Söldner zu Räubern.

 

Da liegt kein Widerspruch drin. ;)

 

Sie benötigten aber schon Kämpfe, um ihre Anstellung zu rechtfertigen. Wenn du dir die Söldnergeschichte (nicht nur die der Condottiere) ansiehst, dann ging ihr Niedergang einher mit dem Ende der kleinen Geplänkel und dem Übergang zu stehenden Heeren. Söldner brauchen Kämpfe, um ihr Einkommen zu sichern. Reichtum versrechen nun mal nur Plünderungen.

Nicht umsonst haben die Condottiere regelmäßig Konflikte inszeniert, bei denen sie ihre Notwendigkeit dokumentieren konnten.

Man muss dabei natürlich das Interesse des Söldnerführers vom Interesse des einzelnen Söldners unterscheiden. Der Söldnerführer hat Interesse am enträglichen Kontrakt, möglichst wenigen Verlusten (die muss er kompensieren) und den Ausbau seines Einflusses. Der Söldner hat Interesse am Überleben und vor allem viel Beute. Die kriegt er aber nur, wenn man bei irgendwem plündern kann. Aus dem Kontrakt selbst wird man als einfacher Söldner nicht reich. Reicht die beute nicht, werden viele Söldner zu Räubern, wie du schon sagtest, was aber eben ein Problem für den Kontrakt war, weil der Dienstherr normalerweise nicht gerade erbaut davon ist, wenn seine Untergebenen beraubt werden. Wobei da nun wieder die Machtverhältnisse eine Rolle spielen.

Generell mögen Söldner keine große Schlachten (zu hohes Verlustrisiko), wohl aber Geplänkel. Sie mögen aber nicht einfach nur warten. Da gibt's einfach zu wenig zu verdienen.

Geschrieben

Leider habe ich von Lidralien noch nichts gehört. Stammt das aus irgendeinem Quellenbuch? :confused: Naja, jedenfalls kann man allgemein sagen, dass der Witz an Söldnerheeren der ist, dass sie sich aus kampferprobten Leuten zusammensetzen, die sämtlich über Schlachtenerfahrung verfügen. Einem eilig zu den Waffen gerufener Bauer oder Knecht fehlt diese Erfahrung natürlich.

 

Außerdem kosten stehende Heere von Vasallen den Herrscher auch in Friedenszeiten Unsummen von Gold, wobei sie in diesen Phasen kaum einen wirklichen Nutzen haben. Deshalb wird sich kaum ein Adeliger mehr als einige wenige Männer Leibgarde dauerhaft halten können. Hinzu kommt, dass die Lehensknechte zu bestimmten Zeiten dringender auf dem Acker als auf dem Schlachtfeld gebraucht werden. Söldner sind daher in Kriegszeiten die konsequente und logische Lösung für das Dilemma.

 

Ob das Anheuern von Söldnerhaufen zwingend zum verstärkten Einsatz von Fernkampftaktiken führen muss, kann man wahrscheinlich nur mutmaßen. Ich sehe da allerdings nicht unbedingt einen inneren Zusammenhang.

 

Eine hervorragende und aufschlussreiche Quelle ist übrigens folgendes Buch. Ich kann wirklich nur dringend zum Kauf raten, falls ihr es noch irgendwo bekommt!

 

Norgel

Geschrieben
Leider habe ich von Lidralien noch nichts gehört. Stammt das aus irgendeinem Quellenbuch? :confused:
In welchem Unterforum sind wir hier? ;)

 

Solwac

Geschrieben
Leider habe ich von Lidralien noch nichts gehört. Stammt das aus irgendeinem Quellenbuch? :confused:
In welchem Unterforum sind wir hier? ;)

 

Solwac

Äh, ja, Küstenstaaten. Schon klar. Aber Ideen zu den Küstenstaaten ist doch ein ziemlich vager Oberbegriff. Ich hatte einfach mal ganz stumpf vermutet, dass es sich um einen Landstrich in den Küstenstaaten handeln könnte, der durch die M4-Regeln eingeführt wurde. Oder es dreht sich hier um ein selbst ausgedachtes Setting. Vielleicht kannst du mich kurz erleuchten? :lookaround:

 

Norgel

Geschrieben
Ist dies auf Midgard ebenso? Die Söldner brauchen immer wieder Scharmützel und Belagerungen, damit ihre Existenz berechtigt ist. Die bisherigen Informationen über Lidralien reichen mir für diese Entscheidung nicht aus. Kämpfe zwischen Grundherren oder Städten haben ja durchaus unterschiedliche Auswirkungen auf die Umgebung.

 

Ja, ich würde davon ausgehen. Es dürfte auch stetige Konflikte zwischen den Städten um Einflussgebiete geben. Ebenso zwischen konkurrierenden Adlesclans. Da dürfte sich ein stetes Betätigungsfeld für Söldner finden.

 

Söldner benötigen Kämpfe nicht als Rechtfertigung ihrer Existenz, sie benötigen Anstellung und damit entweder Krieg oder drohenden Krieg um bezahlt zu werden. in Friedenszeiten wurden zahlreiche Söldner zu Räubern.

 

Da liegt kein Widerspruch drin. ;)

 

Sie benötigten aber schon Kämpfe, um ihre Anstellung zu rechtfertigen. Wenn du dir die Söldnergeschichte (nicht nur die der Condottiere) ansiehst, dann ging ihr Niedergang einher mit dem Ende der kleinen Geplänkel und dem Übergang zu stehenden Heeren. Söldner brauchen Kämpfe, um ihr Einkommen zu sichern. Reichtum versrechen nun mal nur Plünderungen.

Nicht umsonst haben die Condottiere regelmäßig Konflikte inszeniert, bei denen sie ihre Notwendigkeit dokumentieren konnten.

Man muss dabei natürlich das Interesse des Söldnerführers vom Interesse des einzelnen Söldners unterscheiden. Der Söldnerführer hat Interesse am enträglichen Kontrakt, möglichst wenigen Verlusten (die muss er kompensieren) und den Ausbau seines Einflusses. Der Söldner hat Interesse am Überleben und vor allem viel Beute. Die kriegt er aber nur, wenn man bei irgendwem plündern kann. Aus dem Kontrakt selbst wird man als einfacher Söldner nicht reich. Reicht die beute nicht, werden viele Söldner zu Räubern, wie du schon sagtest, was aber eben ein Problem für den Kontrakt war, weil der Dienstherr normalerweise nicht gerade erbaut davon ist, wenn seine Untergebenen beraubt werden. Wobei da nun wieder die Machtverhältnisse eine Rolle spielen.

Generell mögen Söldner keine große Schlachten (zu hohes Verlustrisiko), wohl aber Geplänkel. Sie mögen aber nicht einfach nur warten. Da gibt's einfach zu wenig zu verdienen.

 

Hi Kazzirah!

 

Wir argumentieren wieder einmal dasselbe. Mir ging es mehr darum auszudrücken, dass die Existenz von Söldnern keineswegs aussagt, dass die Küstenstaaten dauernd von inneren Kämpfen erschüttert werden. Sicher benötigt es immer wieder einmal grössere Kriege damit neue Söldner hinzukommen. Aber es spricht m.A nach auch nichts gegen mehrere Friedensjahre, die Kriminaltität (vor allem auf dem Land) steigt dann aber an.

Das Wesen von Söldnern bedingt ja, dass sie nur auf bestimmte Zeit angeheuert werden.

 

Die Angst vor Verlusten war je nach Einheit extrem stark unterschiedlich. Die Condottiere sind vor allem durch ihre Kampfunwilligkeit und mangelnde Kampfkraft verschwunden. Andere Einheiten (vor allem Schweizer und deutsche Landsknechte) kämpften oft bis zum Untergang gegen eine erdrückende Übermacht. Dabei ging es oft um den Ruf der Einheit.

 

Die beliebteste Kampfart war glaube ich die Belagerung einer reichen Stadt. Das war auch die einzige Art bei der ein einfacher Söldner reich werden konnte.

 

Gruss

 

Chaos

Geschrieben
Ja, es geht um Söldner, die "Ritterschaft hast du eingebracht. ;) Sie hängen auch durchaus zusammen, da die Sölnderführer üblicherweise aus dem niederen Adel stammen.

Ich möchte jedoch anmerken, dass die Adelsstruktur in Italien durchaus nicht vergleichbar ist mit der im transalpinen Mitteleuropa, wo deine Angabe stimmt, dass der Adel vorwiegend auf dem Lande gelebt hat. In Italien, insbesondere Norditalien, war der Adel aber fast ausschließlich stadtsässig. Das ist eine antike Tradition, die in Italien eben nicht aufgehoben wurde, sondern nur transformiert wurde.

Das gesamte politische Leben konzentrierte sich auf die Städte, die adligen Bezugssysteme fanden in der Stadt statt. Daher hatten die Adelsrepubliken dort überhaupt eine Chance. Die Geschlechtertürme, die in den italienischen Städten findest, gehören dem niederen Adel. Es gibt, soweit ich das überblicke, in Italien jedenfalls keinen ausgeprägten Landadel. Zumindest habe ich das so im Studium gelernt. Außnahme sind nur in abgelegenen Bergregionen und in Süditalien zu finden.

Fehden zwischen Adelsclans innerhalb einer Stadt sind an der Tagesordnung.

Die großen Adlesfamilien hielten ihre ebenfalls adligen Klienten durchaus möglichst da, wo sich das politische Leben abspielte. Und das war halt in den Städten. Auf dem Land hätten sie nichts genutzt. Die Stadt war die Basis des Adels.

 

So ist es auch in Lidralien anzunehmen.

Die Söldnerführer wird es ziemlich sicher bereits geben. Verarmte Adlige, vor allem aus der Peripherie. Nachgeborene Söhne, die nicht im Klerus unter gekommen sind. Abenteuerlustige Jungs aus gutem Hause, die aus der Heimat flüchten müßten.

Ihre Trupps rekrutieren sich einerseits aus verarmten Bauern der Peripherie (vor allem Bergregionen) und was man so unterwegs aufsammelt.

 

Hi Kazzirah!

 

ich muss Dir leider etwas widersprechen. Deine Ausführungen gelten für die Norditalienischen Städte und teilweise das Patrinomium Petri, Süditalien und Sizilien hast Du ja selbst bereits als Feudal beschrieben.

Die Küstenstaaten werden im Midgardregelwerk aber, neben Alba, als DAS Herkunftsland des klassischen Ritters beschrieben. Daraus folgere ich, dass es ein miiteleuropäisch angehauchtes Feudalwesen geben muss. Die Stadtadeligen sind keine Ritter!

Weiters folgere ich daraus, dass der Abstieg des Rittertums noch nicht zu weit fortgeschritten sein kann.

 

Wenn wir bei Italien als Vorbild bleiben kommt die Masse der Söldner nicht aus dem Land selbst sondern aus (weniger entwickelten und ärmeren) Nachbarstaaten. Alba drängt sich wiedereinmal auf. Auch die Anführer der Söldnerregimenter waren meist Ausländer (sowie die Auftraggeber).

 

Eine Art Söldner die wir noch nicht beachtet haben sind die magischen Söldner. Darf sich ein Mitglied des Convendo einer Söldnereinheit anschliessen?

 

Gruss

 

Chaos

Geschrieben
Nun, soweit ich weis ist in "Mord und Hexerei" das Söldnerheer von Tura genannt, welches sich aus albischen Bogenschützen und waelischen oder albischen Schwertkämpfern zusammensetzt (glaube ich).

Fast richtig :thumbs: ... waelische Schwertkämpfer und albische Langbogenschützen.

Geschrieben

Hallo miteinander!

 

Also, die ganze Sache mit dem Söldnerwesen als Teil des lidralischen Kriegswesens - auf die Ritter (Cablejere) und deren Fußvolk u.a mit den berühmten Armbrustschützen (Arbalestraros) der Küstenstaaten gehe ich jetzt nicht im Einzelnen ein - könnte so gesehen werden:

 

In den Fürstentümern und Stadtstaaten Lidraliens etablierten sich im Laufe der Zeit kleine, gutausgerüstete Heere professioneller, zumeist nichteinheimischer Söldner mit vielfältiger eigener Ausrüstung. Diese Söldner nannten sich selbst Condottieri (Pl.; Condottiere, Sing.), da sie einen befristeten Vertrag, die Condotta, mit ihren Auftraggebern abschlossen. Diese Söldner kommen zum Einsatz, um das bunte Durcheinander von Milizen und schwergepanzerten, berittenen Adelstruppen durch gut ausgebildete Spezialisten zu ergänzen.

 

Condottieri sind in Trupps oder ganzen Regimentern organisiert, um in Perioden des Friedens besser bestehen zu können; die Regimenter schließen sich gelegentlich auch zu Söldnerbünden zusammen. Nach überliefertem Söldnerkodex ist es Brauch, Kriegsgefangene entweder zu entwaffnen oder - gegen ein Freigeld - laufen zu lassen. Gewöhnlich werden die Güter und Liegenschaften des Gegners geplündert. Ebenso ist es in Söldnertrupps Brauch, den eigenen Anführer, den die lidralischen Söldner Gonfaloniere nennen, mehrheitlich zu wählen.

 

Während ein Condottiere sich einen langanhaltenden (und unblutigen) Kriegsverlauf wünscht, sind oft die Erwartungen der Auftraggeber entgegengesetzt. Die Kriegsführung unter den Söldnern in den Küstenstaaten ist häufig unblutiger als zwischen Heeren anderswo auf Midgard.

 

Nicht nur Fürsten und freie Städte werben Söldner an, sondern auch Bankhäuser oder Organisationen wie die Mercatora haben schon durch Söldnertrupps ihre Interessen schützen lassen. Die Disziplin in den verschiedenen Söldnerhaufen ist normalerweise recht gut, doch wenn zwischen zwei Aufträgen zu viel Zeit vergeht, kann es schon einmal vorkommen, daß sich ein Trupp eigene Ziele steckt und zu einer Räuberbande verkommt.

 

Trotz alledem kann ein erfolgreicher Condottiere zu Rang und Ehren aufsteigen, sogar Ämter und Würden erlangen. Auch so mancher - meist verarmter - Cabaljero hat sich schon als Gonfaloniere der Profession eines Söldnerführers zugewandt.

 

Die Waffen und Rüstungen der Söldner sind breitgefächert und nicht immer einheitlich. Hier gilt die einfache Regel: über je mehr Geld der Söldner verfügt, desto höher ist auch die Qualität seiner Waffen und der Schutz seiner Rüstung (von Textil- bis Plattenrüstung). Meistens entscheidet aber die Funktion des Söldners in seinem Trupp oder Regiment über den Schutzgrad seiner Rüstung. In der Mehrzahl trifft man von daher auf Söldner, die mit Langschwert, Stoßspeer und kleinem Schild bewaffnet sind. Mit diesen Waffen läßt sich nämlich sehr gut auch in Schlachtreihe kämpfen. Vereinzelt gibt es indes Condottieri, die zu ihrer individuellen Ausrüstung so exotische Waffen wie den Bihänder, den Ogerhammer, den Langbogen oder das Schlachtbeil zählen. Derartige Waffenträger entstammen dann vor allem den barbarischen Ländern des Nordens.

 

Zu den Spezialisten eines schlagkräftigen Söldnerregiments gehören neben den nötigen Heilern und Feldscherern noch eine Feldartillerie aus Katapulten und Ballisti, sowie einige Zauberer und Barden, die aufgrund der Nichteinmischungsdoktrin des Konvents bei innerlidralischer Kriegsführung in der Regel weder dem Covendo Mageo angehören, noch selbst Lidraler sind.

 

Ganz kurz zusammengefasst zur Kriegsführung bzw. dem Heereszuschnitt: Wie so vieles, ist auch die Kriegsführung im Wandel begriffen. Meist trifft man auf gemischte Heere mit einer schweren Reiterei aus Cabaljere, einer leichten Reiterei aus Condottieri und den Fußtruppen, die sich größtenteils aus der Militia und aus einigen spezialisierten Söldnern zusammensetzen. Es gibt aber Heere, die nur aus einem der genannten Truppenkontingente besteht, wobei Regimenter aus Condottieri mehr und mehr das Herz der lidralischen Kriegsherren erobert zu haben scheinen. Mit dem Aufkommen des Söldnerwesens verloren in der Kriegskunst die Ritter als berittene Adelskrieger an Bedeutung. In den Städten sprechen sogar schon manche spitzzüngigen Lidraler durch dieses neu aufkommende Militärwesen von einem Aussterben der Ritter, mithin des ganzen Ritterethos in den Küstenstaaten.

 

Zum Kriegswesen allgemein möchte ich noch mit den Worten eines Archteytpen des lidralischen Adligen (zugleich auch Hohepriester des Tin in Leonessa) schließen:

 

„In der Kriegsführung ist Betrug rühmlich!“

„Es darf immer nur einer an der Spitze eines Heeres stehen, nie viele! Mehrere Befehlshaber sind schädlich.“

- Don Alandro Cardegas de Mocenigo, Staatskanzler von Leonessa.

 

---

 

Ciao,

Dirk

Geschrieben

Vielen Dank für die Auskunft. :clap:

 

Die Söldner der Stadt Tura werden wohl eher dem Schutz dienen und daher kaum in den Kampf ziehen (das wäre ja wohl ein sehr großer Krieg), aber kleinere Städte und Herren bekriegen sich wohl so regelmäßig, dass es immer wieder zu Scharmützeln kommt.

Die Neutralität der Lidralier bei inneren Konflikten dürfte die offiziellen Kulte einschließen, oder?

 

Solwac

Geschrieben

Hi!

 

Bei den Kulten, respektive den Orden, ist das mit der Nichteinmischung in innerlidralische Auseinandersetzungen nicht so klar geregelt wie beim Konvent. Erstens gibt es viele Orden unterschiedlicher Ausrichtung, zweitens mangelt es an einer klaren, übergeordneten Leitung - wenn du so willst, gibt es keine zentrale Kirchenführung, welche die klar definierte Befehlsgewalt über die verschiedenen Orden der unterschiedlichen Götter inne hat; zudem regeln die Orden ihre Angelegenheiten gerne alleine... Der Konvent ist hier einfach weniger vielschichtig organisiert und damit wiederrum handlungsfähiger.

 

Außerdem soll es schon lidralische Orden gegeben haben, die ihre OrdensRITTER bei knapper Kasse (oder übersteigerter Geldgier der Ordensführung) schlicht zeitweise an den Meistbietenden "vermietet" haben - doch die Regel ist das nicht.

 

Ciao,

Dirk

Geschrieben

Und einmal ganz unabhängig von Midgard möchte ich noch einen Zeitgenossen der Condottieri anführen, der selbst das eine oder ander Mal mit ihnen zu tun gehabt hat und nicht wirklich viel von ihnen hielt - vielleicht hilft es Euch ja ein Bild der dortigen Lage und Unsicherheit zu machen:

 

"Die Söldner und Hilfstruppen sind unnütz und gefährlich, und wer seine Macht auf angeworbene Truppen stützt, der wird nie fest und sicher dastehen [...] Die Söldnerführersind entweder hervorragende Männer oder nicht. Sind sie es, so ist kein Verlass auf sie, weil sie stets nach eigener GröBe trachten, indem sie entweder dich, ihren Kriegsherrn, oder andere gegen deinen Willen unterdrücken. Ist aber der Feldhauptmann untüchtig, so bereitet er seinem Kriegsherrn meist den Untergang.", aus Niccolo Machiavelli: Der Fürst, Kapitel XII (Von den verschiedenen Arten der Streitkräfte und von den Söldnern)

 

Wen es interssiert, dem lege ich dieses und die beiden folgenden Kapitel wärmstens ans Herz, da Machiavelli hier gröBtenteils auch von seinen eigenen Erfahrungen berichtet. Alles in allem sehr interessant, nicht nur für die Söldner sondern allgemein für die Geisteshaltung in den Küstenstaaten.

 

:grim:

Geschrieben

Mir fällt da gerade noch ein, dass es vom gleichen Autor ein Buch gibt, das auf Deutsch Die Kunst des Krieges heiBen müsste, und das er 1521 veröffentlicht hat. Ich habe das Buch nicht gelesen und kann daher nichts über dessen Inhalt sagen. Machiavelli hat aber in seiner Zeit als Politiker der Florentiner Republik auch als Feldherr gedient und kannte sicherlich ein bisschen aus.

 

:grim:

 

PS: Im italienischen Original heiBt das Buch: Arte della guerra

Geschrieben
Was natürlich nichts mit Macchiavellis Abneigung gegen Söldner und seiner Favoritisierung der Miliz zu tun haben kann.:silly:

Doch, natürlich hat das was damit zu tun. Andererseits spricht er ja aus eigener Erfahrung.

 

Wie auch immer. Seine Texte geben sicherlich ein gutes Bild davon, wie manche Dinge in der damaligen Zeit gesehen wurden. Und da Niccolo in der Politik doch recht aktiv war, ist seine Meinung sicherlich fundiert (wenn auch nicht objektiv)

 

:grim:

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