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Aufgeklärtheit über fremde Kulturen/Regionen Midgards


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Geschrieben

Moin Leutz,

 

die Strangtitle sagt eigentlich schon alles, aber ich erläutere die Frage noch mal genauer:

Wie gut sind z.B. Albai über die Kultur ferner Länder informiert und wie reagieren sie darauf? Gibt es Formen von Rassismus? Wie häufig sind diese?

 

Viele Grüße,

McFloyd

Geschrieben

Das Konzept des Rassismus ist neuzeitlich; Rassendiskriminerung gibt es nicht, weil die (menschlichen) Völker Midgards sich nicht als "Rassen" begreifen.

Fremdenhass bzw. Fremdenangst dürfte es hingegen schon geben, aber (hoffentlich) weniger stark ausgeprägt als auf der Erde.

Ein gutes Beispiel liefert das Verhältnis Akimba - Rawindi - Schariden auf Serendib. Schariden und Rawindi bilden im weitesten Sinne eine Zweckgemeinschaft; Akimba und Rawindi aber verachten sich gegenseitig.

 

Rassismus in Alba? Menschen und Zwerge verstehen sich ja schon ganz gut, es mag vereinzelte Idioten geben die das ganz anders sehen (auf beiden Seiten) und ihre Rasse als die Überlegenere zum Herrschen bestimmte Rasse ansehen - das dürften dann aber die Haltung "verwirrter", evtl. bösartige Geschöpfe sein, die sich ganz hervorragend für finstere Geheimbünde eignen.

 

Bei den Elfen gibt es eine Splittergruppe, die die Menschen abgrundtief hasst, die genaue Haltung der Masse den Menschen gegenüber ist nicht so genau definiert. Ich denke sie wollen einfach in Ruhe gelassen werden.

 

Grüße,

Orl

 

P.S.: Airlag hat im Strang "High Fantasy" zu Fremdenhass eine (zwar ein wenig verkürzte aber für Midgard passende) prägnante Definition gegeben:

 

"Fremdenhass entsteht oft aus Unkenntniss. Was man nicht kennt ist böse. Je niedriger der Bildungsstand, um so stärker ist dieser Effekt. Eine offenkundig anderstartige Volksgruppe ist das perfekte Ziel dieses Effektes. Alle nicht erklärbaren Unglücksfälle werden ihnen zugeschrieben, während alle Glücksfälle Gott / dem Göttern zugeschrieben werden."

Geschrieben

Ich teile Orlandos Meinung nicht. Menschen auf Midgard begreifen sich durchaus als andere Rasse gegenüber Elfen, Zwergen, Gnomen usw. Das Verhältnis der Albai z.B. zu den Elfen würde ich schon als rassistisch bezeichnen.

Geschrieben

In Corrinis ist das Verhältnis der Albai und Erainner teilweise von gegenseitiger Abneigung geprägt. Die meisten komemn miteinander aus, aber es gibt einzelne Gruppen, die die jeweils anderen nicht mag und am liebsten aus der Stadt treiben würde.

 

Alles Fremde, Geheimnisvolle wird genau beobachtet, andere Hautfarbe oder Zauberei, doofe Ohren usw., eben Andersartigkeit rufen bei den abergläubischen Menschen eben Angst hervor.

 

Um bei "die Strangtitle" zu bleiben:

Die meisten Menschen dürften kaum Infos über andere Kulturen haben. Es gibt numal nicht an jeder Ecke einen Buchladen, der Reiseführer verkauft.

Das meiste Wissen, stelle ich mir vor, haben Händler und eefahren, die zumindest einen kleinen Einblick in die fremde Kultur nehmen dürfen.

 

Es dürfte vereinzelte Reiseberichte geben, die jedoch in Anbetracht der Konkurrenz und Handelsvorteile besonders gehütet werden.

 

In den Grenzgebieten sollte es schon so sein, daß die Menschen etwas über ihre Nachbarn wissen. Aber auch das sollte nicht allzuviel sein. Wer kann sich denn eine Reise überhaupt erlauben.

 

Was ferne Kulturen angeht, woher sollte ein Albai etwas über Rawindra oder Buluga wissen? Das ist so weit weg. Da sollte es auch eher keinen Rassismus geben, eher Neugier und natürlich die Angst. (Ist das ein Dämon? Geht der Dreck ab?)

 

Das, was bekannt sein könnte, je nachdem, wo der Albai lebt, ist mit geringer Wahrscheinlichkeit welche Nachbarländer wo liegen.

 

Bildung wie heute gibt es eben nicht und wer kennt bei uns schon alle Landeshauptstädte, Bundesländer, Ministerpräsidenten?

 

Die menschen dürften genug Sorgen haben (vor allem ums täglich Brot):

Wann kommt der nächste Regen, hoffentlich hört es bald auf zu regnen, mehr Sonne bitte, reicht das Essen noch, hoffentlich verhungern die Tiere nicht, gibt es gute Ernte, nimmt der Fürst uns auch nicht alles ab, ...

Geschrieben

In Eschar sind laut Quellenbuch (S. 25) folgende Vorurteile verbreitet:

 

- Waelinger huldigen ihren Göttern, indem sie ihren erstgeborenen Sohn in Stücke reißen und roh verzehren.

 

- Albai, Erainner und Twyneddin sind unsauber und haben keine Manieren.

 

- Valianer, Lidralier und Chryseier sind sittenlos.

 

In anderen Ländern dürfte es vergleichbare Vorurteile gegenüber Angehörigen fremder Völker geben.

 

Gruß

Pandike

Geschrieben

Der Strangtitel war doch etwas unglücklich gewählt, denn ich meinte nicht das Verhältnis zwischen den verschiedenen Rassen, sondern zwischen den Menschen/Zwerge/was auch immer aus verschiedenen Regionen.

 

Da sollte es auch eher keinen Rassismus geben, eher Neugier und natürlich die Angst. (Ist das ein Dämon? Geht der Dreck ab?)

 

Das, was bekannt sein könnte, je nachdem, wo der Albai lebt, ist mit geringer Wahrscheinlichkeit welche Nachbarländer wo liegen.

 

Sind die Bewohner von Midgard wirklich soooo unwissend??

:o:

Das würde sehr viel an unserer bisherigen Spielweise ändern...jeder Abenteurer (Alba) war sich der ungefähren Topographie (richtiges Wort?) Midgards bewusst und hatte schon Vorkenntnisse über fremde Kulturen...

Geschrieben

Hi!

 

Der 08/15 Albei (also die Masse) in einer Stadt/Dorf hat keine Ahnung von Midgard. Woher auch? Er kann nicht lesen und selbst wenn könnte er sich keine Bücher leisten. Wie die Nachbarländer heißen und wo sie ungefähr liegen ist mehr oder weniger bekannt. Das war es dann aber schon. Es gibt schließlich keine allgemeine Schulpflicht und Infos über andere Länder kommen nur dann zu Gehör, wenn mal ein Barde, "der etwas darüber gehört hat, von jemanden, der jemand kennt, dessen Bekannter schon mal da war" etwas singt/erzählt.

 

Alles Gute

Wiszang

Geschrieben

Sind die Bewohner von Midgard wirklich soooo unwissend??

Die "durchschnittlichen"? Ja.

 

Das würde sehr viel an unserer bisherigen Spielweise ändern...jeder Abenteurer (Alba) war sich der ungefähren Topographie (richtiges Wort?) Midgards bewusst und hatte schon Vorkenntnisse über fremde Kulturen...

 

Das ist eine viel zu moderne Sichtweise, gerade für Alba. Aber solange ihr damit Spaß habt...

 

Rainer

Geschrieben

Da sollte es auch eher keinen Rassismus geben, eher Neugier und natürlich die Angst. (Ist das ein Dämon? Geht der Dreck ab?)

 

Das, was bekannt sein könnte, je nachdem, wo der Albai lebt, ist mit geringer Wahrscheinlichkeit welche Nachbarländer wo liegen.

Sind die Bewohner von Midgard wirklich soooo unwissend??

:o:

Das würde sehr viel an unserer bisherigen Spielweise ändern...jeder Abenteurer (Alba) war sich der ungefähren Topographie (richtiges Wort?) Midgards bewusst und hatte schon Vorkenntnisse über fremde Kulturen...

Du musst bedenken, dass es weder Fernseher, noch Atlanten gibt. Karten sind mehr schlecht denn recht von Hand gezeichnet und stellen z.T. sehr konfuse Annäherungen an tatsächliche geographische Begebenheiten dar. Versuch mal in einer Bibliothek Weltkarten der Frühen Neuzeit zu finden. Die Karten sind mit unter sehr ... interessant :crosseye:, und Du wirst Schwierigkeiten haben, überhaupt etwas wiederzuerkennen.

D.h. dass die Figuren nur das kennen, was sie gesehen oder von dem sie gehört haben. Das bedeutet: fast nichts!

 

:grim:

Geschrieben
Außer, sie hätten einen Gelehrten oder einen Ex-Abenteurer im Dorf... aber auch das kann man nicht überstrapazieren.

 

Rainer

Und selbst dann sind die Aussagen meist mit Vorsicht zu genießen.

 

Detritus

Geschrieben

Danke für die vielen Antworten, jetzt ist mir das erstmal richtig bewusst geworden...

Aber noch eine Frage: Kennen die Normalbürger eines Landes auch Menschen anderer Hautfarben??

Das könnte ich mir noch vorstellen, denn durch Sklaverei oder einfach Seefahrt könnte ihnen doch ein anderer Hauttyp begegnet sein...

 

Wenn nicht gäbe es bei den ersten Begegnungen zweier Kulturen erheblich mehr Probleme, wie Jürgen ja schon gesagt hat:

Ist das ein Dämon? Geht der Dreck ab?
Geschrieben
Danke für die vielen Antworten, jetzt ist mir das erstmal richtig bewusst geworden...

Aber noch eine Frage: Kennen die Normalbürger eines Landes auch Menschen anderer Hautfarben??

Das könnte ich mir noch vorstellen, denn durch Sklaverei oder einfach Seefahrt könnte ihnen doch ein anderer Hauttyp begegnet sein...

 

Wenn nicht gäbe es bei den ersten Begegnungen zweier Kulturen erheblich mehr Probleme, wie Jürgen ja schon gesagt hat:

Ist das ein Dämon? Geht der Dreck ab?

 

Auf dem Land kaum. Und wenn dann mit jeder Menge Halbwahrheiten und Vorurteilen beladen.

 

In Hafenstädten schon eher. Da kommts auf die Größe und Bedeutung des Hafens an und was die Seeleute so an Seemannsgarn mitbringen.

Geschrieben
[...]

:o:

Das würde sehr viel an unserer bisherigen Spielweise ändern...jeder Abenteurer (Alba) war sich der ungefähren Topographie (richtiges Wort?) Midgards bewusst und hatte schon Vorkenntnisse über fremde Kulturen...

 

Ist leider bei uns auch so und hängt mit dem Spielerwissen zusammen. Es ist leider sehr schwer zu trennen, dennoch bin ich der Auffassung, das kaum einer der Midgardbewohner sich der Lage der verschiedenen Länder / Kontinente bewußt ist.

 

gruß Isaldorin

Geschrieben

Das hängt doch sehr von der Region auf Midgard ab.

 

Generell dürfte für den normalen Midgardeinwohner die Existenz fremder Regionen aber, wie schon gesagt, auf einer Ebene mit Fabelwesen stehen. Man kennt eventuelle jemanden, der jemanden kennt, der wen kennt, der schon mal mit wem gehandelt hat, der sagt...

 

Es ist aber für sein Leben auch vollkommen irrelevant.

 

In den großen Handelsstädten ist das etwas anderes. Da ist man wangsläufig wesentlich weltläufiger. Aber das bedeutet nicht wirklich, dass man tiefere Kenntnis über andere Länder hat. Die haben fast ausschließlich diejenigen, die sich selber aktiv in diese Regionen wagen.

Der Rest wird vor allem von Vorurteilen geprägt sein.

 

In einigen Regionen Albas dürfte schon dei Kenntnis über das Nachbardorf massiv von Vorurteilen geprägt sein, insbesondere, wenn es von einem anderen Clan dominiert ist.

Geschrieben

Lechvelian, der erste MIDGARD-Roman, mag ja nicht die größte aller literarischen Erleuchtungen sein, aber mit der Darstellung der etwas "rückständigen" Einwohner des Dorfs Lorengoch bin ich doch sehr zufrieden (und die war in der Tat fast vollständig vom Autor so gezeichnet).

 

Rainer

Geschrieben
Sind die Bewohner von Midgard wirklich soooo unwissend??

:o:

Das würde sehr viel an unserer bisherigen Spielweise ändern...jeder Abenteurer (Alba) war sich der ungefähren Topographie (richtiges Wort?) Midgards bewusst und hatte schon Vorkenntnisse über fremde Kulturen...

Hier, unter dem Oberbegriff Karte (Kartografie), kannst Du Dir im Abschnitt Berühmte Karten einige ältere Karten z.T. aus dem 14./15. Jahrhundert ansehen. Dabei wird schön deutlich, wie wenig die damaligen Menschen von der Beschaffenheit der Welt wussten (auch wenn ihre Leistungen für damalige Verhältnisse sicherlich nicht schlecht waren).

 

:grim:

Geschrieben

Das würde ja bedeuten, dass es für einen dunkelhäutigen unmöglich wäre in Alba (oder ganz Vesternesse) Abenteuer zu bestreiten :notify:

->Ihr kommt jetzt ans Stadttor, die Wachen schauen entsetzt als sie dich sehen und rennen im ersten Moment schreiend davon. 1 Minute später kommt ein aufgebrachter Mob von 100 Leuten und tötet dich"

 

:crosseye: :crosseye: :crosseye:

  • 8 Monate später...
Geschrieben

Meiner Meinung nach gehört Rassismus (oder Fremdenhass; streiten wir uns nicht über Begrifflichkeiten) zum Rollenspiel dazu.

Midgard ist doch keine Friede-Freude-Eierkuchen-Hippiewelt. Menschen bekriegen sich, Vorurteile werden gehegt und gepflegt, Bildungsmangel und Unwissenheit sind die Regel. Klar dass es da zu Rassismus kommt.

Ich meine, es gibt dem Rollenspiel eine gewisse Würze, wenn man der eigenen Spielfigur ein paar solcher Vorurteile mit auf den Weg gibt. So ein Verhalten bringt einem im Rollenspiel zwar keine Vorteile, eher nur Nachteile, macht aber die Spielfigur menschlicher und glaubwürdiger, will sagen authentischer.

 

Meine jetzige Figur zum Beispiel hält die Chryseier für feige, hinterhältige Mordbrenner und Knabenschänder. Die Valianer für dekadenten, verkommenen Abschaum (was sich allerdings als eine Tatsache herausgestellt hat). Der Halbling unserer Gruppe war für mich die erste Zeit nur ein kleines Kind und unseren Gnom habe ich die erste Zeit für eine Art Sklaven des albischen Ritters gehalten. Alles in allem macht man sich damit keine Freunde, gehört aber zum guten Rollenspiel.

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