Gast Geschrieben 20. April 2002 report Geschrieben 20. April 2002 Hallo Ich hab da ein paar kleine Fragen an die Druiden-Spieler da draußen. Wie spielt ihr die Glaubenswelt eures Druiden? Wie die Aussagen das jeder Gott ein Druide und jeder Druide ein Gott ist? Die 3 "Stände" denen jeder Gott angehört. Den Monismus? Spielt jemand überhaupt damit? Notu Der einen Druiden spielen will aber nicht weiß wie PD: die Quellen die ich gelesen habe sind nicht Midgardianisch
Wilrik Geschrieben 21. April 2002 report Geschrieben 21. April 2002 Hallo Notu, du hast dir eines der schwierigsten Glaubensweltbilder überhaupt ausgesucht. Es gibt nämlich keine historisch fundierten Aussagen über Druiden. Der einzige der als einigermaßen sachlich gilt ist Julius Cäsar und der führte Krieg mit den Kelten. Die einfachste Form einen Druiden zu spielen ist die eines naturverbundenen Priesters. Problematisch ist für mich ist die Aussage das jeder Druide ein Gott und jeder Gott ein Druide ist. Richtig ist das ein Druide ein geistiger Führer seines Volkes ist und Berater der Herrscher war. Da Druiden ihr Wissen immer nur mündlich weitergegeben und sich ihre Spuren vor einigen Hundert Jahren in der Geschichte verlieren, ist schwer zu sagen was sie wirklich wußten. Aber als allwissenden würde ich sie nicht bezeichnen da die Ausbildung zum Druiden 20 Jahre dauern konnte. (bei der damaligen Lebenserwartung eine unendlich lange Zeit) Genauso die 3 Stände der Götter, sowie der Monismus. Das klingt für mich eher nach der Glaubenswelt des Spielleiters und mit dem muß man auch abstimmen wie ein Druide in seiner Welt anzulegen ist. Für mich ist ein Druide ein ziemlich ruhiger, erfahrener und charismatischer Character mit einem ausgeprägten Wissen über die Dinge die ihn umgeben (klingt sehr nach Jedi). Wegen der langen Ausbildung und dem festen Gefüge dieser Kultur braucht ein Druide auf jeden Fall einen guten Grund auf Abenteuer auszuziehen. Nach Midgardregeln sind Druiden die Hüter der natürlichen Ordnung, die die Natur vor zu gierigen Menschen schützen. Sie leben in Selbstdisziplin und Askese und stehen der freien Ausübung von Magie sehr kritisch gegenüber. Wenn er umherzieht sorgt er mehr für das Gleichgewicht der Welt als das er die Ziele einzelner verfolgt (das ist schwer umzusetzen). Durch ihr Wissen sehen sie die Götter eher nützlich als anbetenswert. Sie ziehen durch die Lande um Gefahren früh zu erkennen und abzuwenden. Alles in allem ein schwieriges Motiv das immer von dem einzelnen SL abhängt und mit diesem solltest du dich absprechen was er von einem Druiden erwartet. Wilrik
Dreamweaver Geschrieben 21. April 2002 report Geschrieben 21. April 2002 Notu: </span><table border="0" align="center" width="95%" cellpadding="3" cellspacing="1"><tr><td>Zitat </td></tr><tr><td id="QUOTE">Wie die Aussagen das jeder Gott ein Druide und jeder Druide ein Gott ist?<span id='postcolor'> Nun das kann Pantheismus wie Panentheismus sein Pantheismus heißt das in jedem dass Göttliche ist somit gleichwertig ist und mit Respekt und Ehrfurcht behandelt werden sollte. Panentheismus heißt auch das alles göttlich ist und darüber hinaus aber Götter existieren. Das war jetzt die ganze Kurzfassung. Zu den Druiden im allgemeinen nichts genaues, weiß man nicht. Schon die Zeigenossen, der Druiden hatten Probleme mit der Interpreation, umwieveil schwerer muß es uns Menschen des 20 Jhdts. fallen, sich ein reales Bild von disem wichstigsten sozialen Stand der Kelten zu machen. Zumal die romantiesieranden Vorstellungen einer Interpreation den Weg verstellen: ehrwürdi grimmige Greide in Flattergewändern, den modernen Druidenorden, befangen dreinblickende Individuen und den von den Medien verbreiteten Gestalten der Gattung Fantasy mit ihrer verblüffenden Mischung von Naturmystik und Bodybuilding. Wie alle Charaktere sollte der Druide in enger Absprache mit dem SL konzipiert werden und man sollte sicher gehen das SL und Spieler die gleichen Vorstellungen haben. Dreamweaver
Gast Geschrieben 21. April 2002 report Geschrieben 21. April 2002 Ok, ich glaube ich sollte da ein paar Sachen doch etwas weiter ausführen. 1) Die drei Stände: Die Tuatha de Danaan, selbst Götter, verkörpern in ihren Führern die 3 Stände der indogermansichen Gesellschaft. Den Priester, den Krieger und den "Bauern/Handwerker". Das meint ich mit den 3 Ständen. So ist in den überlieftern irischen Mythen viel von Druiden als Kriegern zu lesen. (Ich weiß wie es mit diesen Überlieferungen steht, und wer sie tradiert hat) 2) Die Götter: Vielleicht sollte man hier anstatt von Göttern von übernatürlichen Wesen sprechen. Die mit unserem Gottesbild relativ wenig zu tun haben. 3) Monismus: Die Druiden glauben nicht in dem Sinne wie wir an einen Gott, sonden an eine Allesdurchdringende nicht zu definierende, Macht (siehe Pantheismus)
Dreamweaver Geschrieben 21. April 2002 report Geschrieben 21. April 2002 Notu: </span><table border="0" align="center" width="95%" cellpadding="3" cellspacing="1"><tr><td>Zitat </td></tr><tr><td id="QUOTE">Die 3 "Stände" denen jeder Gott angehört. <span id='postcolor'> Was meinst du damit könntest du es mal an einem Beispiel ausführen? Die drei spielts sicher bei den Kelten (und im ganzen indoeuropäischen Raum) eine zentrale Rolle, was man nicht zuletzt in der Darstellung von Götterstatuen mit 3 Gesichtern sieht. Wie dies sich in dem Glauben diret niederschlägt kann man nur ahnen. Das Prinzip könnte man so umschreiben. Es verbindet gleitend die Gegensätze zum Beispiel: Hell - Zwielicht - Dunkel Dreamweaver
Kazzirah Geschrieben 22. April 2002 report Geschrieben 22. April 2002 Na ja, grundsätzliches zum Druiden hatten wir ja hier schon reichlich. Ich denke, dass die Unterschiede zwischen den real existiert habenden Druiden und denen in Fantasywelten, was auch Midgard mit einschliesst, nicht deutlich mehr als den nominellen Titel gemein haben. Was insbesondere deren Glaubenswelt angeht! Darüber wissen wir schlicht so wenig, dass es auch schon wieder alles sein könnte. Für die Spielpraxis empfehle ich die Seiten von Donnawetta insbesondere Druidischer Glaube Ansonsten muss ich zugeben, dass mir eine nähere Erklärung der Frage sicher weiterhelfen würde, so sind mir die Schnippsel doch etwas zu vage...
Kazzirah Geschrieben 22. April 2002 report Geschrieben 22. April 2002 Zum Monismus: Wo liegt da eigentlich das Problem? Das ist eine typische Kategorisierung für naturorientierte Religionen. Wozu die meisten Nicht-Offenbarungsreligionen zählen, also auch z.B. die griechische Religion (Kult der Demeter). Das hat nur bedingt mit der modernen Monistenbewegung zu tun. Zu den "Drei Ständen": Na ja, das ist ja auch nur eine von vielen Göttervorstellungen, von denen wir in Bezug auf die Kelten wissen. Die Festlandskelten hatten eindeutig andere Gottheiten... Es ist demnach schwer, aus den irischen Sagen allgemeingültige Aussagen zur Glaubenswelt der Kelten zu treffen. Letztlich weiss man über den Glauben - nichts! Nicht einmal der den Kelten von den antiken Autoren zugeschriebene Glaube an die Seelenwanderung ist irgendwie belegbar. Die Drei ist, wie Dreamweaver schon sagte, indogermanisches Gemeingut, das haben auch Griechen, Germanen, Inder etc. </span><table border="0" align="center" width="95%" cellpadding="3" cellspacing="1"><tr><td>Zitat </td></tr><tr><td id="QUOTE">So ist in den überlieftern irischen Mythen viel von Druiden als Kriegern zu lesen. (Ich weiß wie es mit diesen Überlieferungen steht, und wer sie tradiert hat) <span id='postcolor'> Dem nun wieder die antiken Autoren allesamt entgegenstehen, insbesondere die halbwegs vertrauenswürdigen, die die Druiden explizit von jeder Form des Wehrdienstes ausnehmen. (Etwas, was für Griechen und Römer bemerkenswert ist.) Zu den Göttern: Das es sich nicht um das (Erfolgs-)Modell des modernen Erlösergottes der Offenbarungsreligionen handelt, sollte eigentlich jedem klar sein. Gott ist dennoch der richtige Begriff, so wie er auch auf die "höheren Wesenheiten" der Griechen wie der Römer zutrifft. Was man über die keltischen Götter weiss, klingt jedenfalls kräftig nach indogermanischen Gemeingut. Wobei sie in vielem in der archaischen, in nur geringem Maße personalisierten Form zu sein scheinen.
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